656
IY. Metallorganische Verbindungen.
stehen, während es für Arsen und Antimon nur Salze von voll
kommen substituirtem Arsonium und Stibonium, z. B. IUAsJ,
IRSbJ, giebt*). ln diesen Salzen und in den aus ihnen sich
die Aehnlichkeit der Verbindungen des Stickstoffs. Phosphors
und Arsens ihren Höhepunct. Doch auch hier äussert sich
zwischen Stickstoff und Phosphor eine cliaracteristische Ver
schiedenheit: das Hydrat eines vollständig substituirten Am
moniums giebt, wenn es sich beim Erwärmen zersetzt, das
tertiäre Amin, einen Kohlenwasserstoff C n H2 n und Wasser
{vgl. §. 254), während das Hydrat des entsprechenden Plios-
phoniums, unter Abscheidung eines gesättigten Kohlenwasser
stoffs, ein sogenanntes Phosphinoxyd bildet; z. B.:
Die Fähigkeit der Phosphine, Arsine und Stibine, sich
direct mit Sauerstoff zu einem durch doppelte Zersetzungen
Salze liefernden Oxyd und ebenso auch mit Schwefel, oder
mit zwei Atomen Haloid zu vereinigen — mit einem Wort, ihre
Fähigkeit, die Rolle eines Metalls zu spielen — nähert sie den
metallorganischen Verbindungen anderer Elemente und entfrem
det sie von den Verbindungen des Stickstoffs. Hierzu kommt
auch noch die Existenz solcher Derivate, die z. B. die Badi-
cale Arsendimethyl (Kakodyl) [(CIIsbiAs]' oder oder Arsen
methyl [(CHj)As]" oder IV enthalten, und das Bestehen des erstem
hier noch characteristisch die Möglichkeit einer Gewinnung
von Verbindungen der Formel RsAs, RsSb und von Arsen
verbindungen mit sauren Eigenschaften, z. B. der einbasischen
*) Statt der Namen A e t hylp h osp hon tu m, Methylstibonium u. s. w. ge
braucht man zuweilen für die Gruppen (R,P)', (IGSb/ u. s. w. auch die Be
nennungen Phosphäthylium, Stibmethylium u. s. w.
bildenden Hydraten — z. B. ^ 4 ^ s |0 u. a. — erreicht
(C 2 h 5 )4p;
h.
}0 = (CiHOsPO + C2H0 .