Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

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IV. Metallorganische Verbindungen. 
Oxychlorlirs wahrscheinlich durch die zinkorganische Verbin 
dung entfernt wird. 
Die Phosphorverbindungen erhält man ausserdem noch mit 
Leichtigkeit, wenn man Jodäthyl mit Phosphor (besser, mit 
rothem) bis auf 160° erwärmt. Setzt man zu der entstandenen 
braunen, krystallinischen Masse Alkohol hinzu und erwärmt 
wiederum bis auf 160°, so wird beim Destilliren des gebildeten 
Products erst Jodäthyl abgeschieden und dann (nachdem der 
liest gelöst und die Lösung neutralisirt worden) Triäthylphos- 
phinoxyd gewonnen (Carius). Interessant ist, dass Jodäthyl, 
welches hier anfangs in die Wechselwirkung tritt, später wie 
der vollkommen regenerirt wird (Carius): 
[(C 2 H 5 )4PJ + PJ 3 ] + 4 Gb ILO = (C->Hr>)3PO + 4C2H5J 
Die Verbindung (C2ID4PJ + PJ3, wenn sie bei gewöhn 
licher Temperatur mit 3C2ILO reagirt, giebt (C 2 H5)4PJ + 
3C2H5J + PILO3, beim Erwärmen wird jedoch auch das Phos- 
phoniumsalz zersetzt: 
(C 2 H 5 )4PJ + GblLO =* (Cb IL bPO + C2H5J + C 2 H 6 . 
Arsenverbindungen bilden sich auch noch bei trockener 
Destillation von essigsaurem Kalium mit Arsenigsäureanhydrid 
(weissem Arsenik) AS2O3. Diese ßeaction erzeugt Kakodyl- 
(Arsendimethyl-)oxyd ^*¡0 mit einer' Beimengung von 
Kakodyl |(<|p "vs/"' Diese Beimengung macht das Product 
selbstentzündlich. Die Bildung von Kakodyloxyd lässt sich 
wahrscheinlich durch folgende Gleichung versinnlichen: 
*) Auf diese Weise erhielt Cadet im Jahre 1760 zum ersten Mal die 
ses Gemisch (Alkarsin). Die Forschungen Bunsen’s wiesen die Existenz 
einer Reihe von Derivaten nach, die aus Alkarsin entstehen und das Ra- 
dical Kakodyl enthalten. Die erste Vermuthung über das Vorhandensein 
von Methyl im Kakodyl gehört Kolbe. Diese Voraussetzung ist später 
durch die Arbeiten F rankland’s, Galiours’ und R i c h e ’ s bestätigt 
worden. Die Resultate, zu welchen später Baeyer gelangte, haben die 
Beziehungen dieser Substanzen vollkommen festgestellt. 
4C2H5J + P2 = (CiHsbPJ + PJ 3 
und 
+ C2H0 PH3O3. 
JCH3 
(CiL )2 As 
(CtLLAs 
;}° + 2(^4°’-) + 2COj •
	        
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