Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

4. Metallorganische Verbindungen von Tellur, Selen u. Schwefel. 677 
Heeren, Mailet). Das Verhalten der Selen Verbindungen ent 
spricht, soviel hierüber bekannt ist, dem der Tellurverbindungen. 
Beim Erwärmen von Telluräthyl oder -methyl mit Salpeter 
säure erhält mau ein krystallinisches salpetersaures Salz, z. B. 
Die Lösung dieser letzteren Substanz, so wie auch ihrer 
Analoge, kann durch Haloidwasserstoffsäuren zersetzt werden. 
Hierbei tritt ein doppelter Austausch ein, in Folge dessen theils 
flüssige, theils krystallinisehe Halo'idverbindungen gebildet wer 
den, wie z. B.: (C 2 H5)2TeCl2. Unter dem Einfluss von Ammoniak 
oder anderen Alkalien können die Halo'idverbindungen in Oxy- 
haloidderivate übergehen, wie z.B.: (C2H5)4Te20J 2 =wahrschein- 
Wasser erhält man aus den Halo'idverbindungen Lösungen von 
krystallisationsfähigen Oxyden, die leicht löslich und mit stark 
alkalischen Eigenschaften begabt sind. Diese Substanzen sind 
wahrscheinlich Hydrate, und dann entspricht ihre Zusammen- 
auf die alkalischen Oxyde Säuren — selbst schwache, wie die 
Kohlensäure — einwirken, oder unterwirft man die Oxyhaloid- 
verbindungeu doppelten Zersetzungen mit Salzen verschiedener 
Säuren, so erhält man verschiedene Salze, die grösstentheils 
krystallisationsfähig sind. Der Zusammensetzung nach ent- 
spielt in ihnen die Rolle eines univalenten Metalls. 
Auch für die Schwefelverbindungen kann es entsprechende 
Derivate geben, nur sind hier die Salze wenig beständig. Wird 
Schwefelmethyl vorsichtig mit Salpetersäure oxydirt, so bildet 
sich ein salpetersaures Salz, welches nach seiner Zusammen 
setzung volkommen der oben für die Tellurverbindung auge- 
führten Formel entspricht (Saytzeff jun. vgl. § 213.) Bei der 
Behandlung der salpetersauren Verbindung mit Alkalien oder 
kohlensauren Alkalien scheidet sich aus ihr das Oxyd (CHH2SO 
aus. Ausser Methyloxyd sind durch Einwirkung von Salpeter 
[(C 2 H5)2Te|0,NH03 = 
pH^jTeoJL 
N02 J 
Bei Einwirkung von Silberoxyd und 
Setzung natürlich der Formel 
C2H5 
Lässt man 
sprechen diese Salze den salpetersauren: die Gruppe
	        
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