Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

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IV. Metallorganische Verbindungen. 
säure mit Schwefelsäure-diazobenzol zusammenbringt (Kekule , 
Griess). Diese Säure ist eigentlich zweibasisch, da aber das 
dritte Ilydroxyl derselben von dem sich ähnlich den Säuren 
verhaltenden Phenol herstammt, so kann Disulfophenolsäure 
auch Salze von der Formel {^[S0-2GVIO)] ^ e ^ en (Stadeler). 
Die Disulfosäuren gleichen in ihren Eigenschaften den 
Sulfosäuren: sie sind ebenfalls nicht flüchtig, stark sauer und 
gewöhnlich leicht löslich. 
Vom theoretischen Standpuncte erscheint die Existenz 
von Disulfosäuren mit oxydirtem Kohlenstoff im Molecül, 
CO(HO) 
z. B. B"'SO-2(HO), möglich, in der Wirklichkeit sind jedoch 
SChfHO) 
derartige Verbindungen noch nicht erhalten worden. Möglich 
erscheinen auch Säuren, z. B. von der Zusammensetzung 
r,„ SCM’HO) 
K SO(HO) ’ 
d. h. solche, in denen ein Schwefelatom weniger 
oxydirt ist. Zu solchen Säuren ist vielleicht die sogenannte 
Disulfodichlorsalicy/säure zu zählen, die bei Einwirkung von 
schwefligsaurem Ammoniak auf vollständig gechlortes Chinon 
(Chloranil) CeCBO-i erhalten worden (Hesse), und die als 
(C6H2CI2O2)"betrachtet werden kann (Kolbe). 
803a, Ferner ist auch denkbar, dass in gewissen, die 
empirische Zusammensetzung von Disulfosäuren besitzenden 
Körpern nur ein Atom des oxydirten Schwefels unmittelbar mit 
dem Kohlenstoff zusammenhängt, während das andere mit dem 
selben vermittelst Sauerstoff verbunden ist. Solche Körper stel 
len einerseits eine Sulfosäure und andererseits ein Anhydrid 
von Schwefel- oder Schwefligsäure dar. Hierher gehört aller 
H l0 
S() > J 
Wahrscheinlichkeit nach die sogenannte Aeihionsäure q 2 0 ’ 
IS02(H0) 
welche mit der obenerwähnten Oxyäthyldisulfosäure metamer 
ist und die Fähigkeit besitzt, beim Erwärmen mit Wasser in 
H,0 
OA j 
Tsäthion- und Schwefelsäure zu zerfallen: fftfflO + H,o- 
ISO»(HO)
	        
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