elementarer Atome im Molecül der Kolilenstoffverbindungen. 709
scliaften isomerer Körper, was nicht unwichtig ist. Als Beleg
hierfür diene die Isomerie zwischen den primären, secundären
und tertiären Alkoholen u. s. w.
Die Natur verschiedener Atome, welche zugegen sind, kann
auf das Verhalten des direct an Kohlenstoff gebundenen Was
serstoffs einen gewissen Einfluss ausüben, indem sie ihn z. B.
zum Austausch geneigt machen (der Wasserstoff des Nitroforms
und nitrirter Acetonitrile).
Der Zusammenhang zwischen einem Kohlenstoffatom und
den an ihn direct gebundenen Wasserstoffatomen scheint über
haupt loser zu werden, sobald dieses Kohlenstoffatom sich noch
mit Sauerstoff oder mit Haloiden, oder sogar mit oxydirtem
Kohlenstoff vereinigt. In der That bei der Einwirkung von
Chlor wird, unter gewöhnlichen Umständen wenigstens, der
jenige Wasserstoff substituirt, welcher an das mit dem Haloid
u. s. w. schon vereinigte Kohlenstoffatom gebunden ist, z. B.
{ctHCl + Cl2 “ {cHCh + HC1
oder
|CH 3 (CH3
{CH 2 + Cl 2 = {CHC1 + HCl
lCO(HO) |CO(HO)
Bei der Oxydation der primären Alkohole wird auch bekannt-
CHol
lieh zunächst der Wasserstoff der Gruppe jj jO angegriffen
u. s. w.
Unmittelbar mit Sauerstoff vereinigter (Hydrat- oder lly-
droxyl-) Wasserstoff beherrscht, wegen seiner Neigung zum
Austausch, die Eigenschaften des Molecüls in hohem Grade.
Diese Neigung ist sehr abhängig von der Natur anderer Atome,
die zwar nicht direct mit dem den Wasserstoff bindenden Sauer
stoff vereinigt sind, die sich aber im Molecül befinden. Als
Beweis diene der Unterschied zwischen dem Hydratwasserstoff
der Alkohole und dem der Säuren oder dem der normalen
und dem der gechlorten oder nitrirten Phenole u. s. w. Zu
weilen kann sowohl die Quantität, wie auch die chemische La
gerungsweise der Atome im Radical, welches den Wasserrest
bindet, einen Einfluss auf den Character des in diesem enthal
tenen Wasserstoffs ausüben. (Der Unterschied zwischen dem
Hydratwasserstoff der Alkohole und dem der Phenole). Alle