Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

elementarer Atome im Moleciil der IvolilenstofiVerbindungen. 711 
Wasserstoffs gegen Alkobolradicale sowohl als bester Beweis 
für das Vorhandensein, wie auch als Maass der Quantität dieses 
Wasserstoffs. Ferner ist für den Ammoniak Wasserstoff im All 
gemeinen characteristisch, dass er sich durch Einwirkung von 
Salpetrigsäure und Wasser sammt dem Stickstoff ausscheiden 
lässt, — eine Reaction, die gewöhnlich zur Bildung von Hy 
draten führt. Characteristisch ist auch für den Wasserstoff des 
Rests IHN, wenn dieser in aromatischen Verbindungen steht, 
die Substituirbarkeit durch Stickstoff unter Bildung von Diazo- 
derivaten. 
In Verbindungen des Ammoniumtypus zeichnet sich eins 
von den mit Stickstoff vereinigten Wasserstoftatomen gewöhnlich 
durch einen lockerem Zusammenhang und durch die Fähigkeit 
aus, sich gesondert von den übrigen Atomen Ammoniakwasser- 
stoftauszuscheiden (Ausscheidung von Aminen aus den Salzen 
substituirter Ammoniumverbindungen). 
Bedeutung des Sauerstoffs in kohlenstoffhaltigen Körpern. 
309» Wegen seiner Bivalenz und grossen Verbreitung in 
den Ivohlenstoffverbindungen ist namentlich der Sauerstoff das 
jenige Element, welches besonders oft, verschiedene Kohlenstoff- 
radicale mit einander verbindend, das Bestehen nichteinheit 
licher (copulirter) Molecule veranlasst. Hiermit hängt natürlich 
der Umstand zusammen, dass der Austausch des Hydratwas 
serstoffs gegen Radicale, welcher nichteinheitlichen Molecülen 
ihren Ursprung verleiht, einen der gewöhnlichsten Fälle von 
Substitution vorstellt und zwar einer Substitution, bei welcher, 
im Gegensatz zur metaleptischen Substitution, die Individualität 
der Radicale aufrecht erhalten bleibt. Das Sauerstoffatom kann 
an und für sich natürlich nur zwei Radicale mit einander ver 
binden, doch können zufolge der Polyvalenz des Kohlenstoffs 
und der von dieser abhängenden Polyvalenz der Radicale meh 
rere Sauerstoffatome ins Moleciil treten, und da jedes von ihnen 
als Bindemittel dienen kann, so kann durch Sauerstoff eine An 
häufung von Radicaleu im Moleciil in unbestimmt grosser An 
zahl bedingt werden (Polyäthylenalkohole u. a.). Durch die 
Gegenwart des Sauerstoffs wird der chemische Character des 
Mo'leciils in einem hohen Grade beeinflusst, und auch die Quan 
tität des Sauerstoffs äussert in dieser Beziehung einen weit
	        
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