Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

718 Einiges über die chemische Bedeutung verschiedener 
Fähigkeit, leicht uncl rasch in Wechselwirkung zu treten, und 
können somit durch gewöhnliche Reagentien nachgewiesen wer 
den. Eine Ausnahme bildet das mit oxydirtem Schwefel ver 
bundene Chlor (in den Chloranhydriden der Sulfosäuren), wel 
ches sich schwieriger vertauschen lässt, als das mit oxydirtem 
Kohlenstoff verbundene Chlor von Säurechloranhydriden. 
Bedeutung verschiedener anderer Elemente, die in der Zusammensetzung 
organischer Substanzen auftreten. 
312, Ausser den sogenannten Organogenen (Kohlenstoff, 
Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff, und den Haloiden, können 
auch alle übrigen Elemente in der Zusammensetzung organi 
scher Molecüle augetroffen werden, doch sind nicht für alle der 
selben Verbindungen bekannt, in denen sie direct an Kohlen 
stoff gebunden wären. Wenn verschiedene Elemente mit dem 
Kohlenstoff der Radicale indirect — mittelst Sauerstoff, Stick- 
toff u. a. — verbunden sind, so zeigen sie gewöhnlich über 
haupt dasselbe chemische Verhalten wie in ihren kohlenstoff 
freien Verbindungen (solche sind: Salze organischer Basen mit 
mineralischen Säuren, und Metallsalze organischer Säuren). Eine 
weniger strenge Anwendung findet diese Regel bei den zu 
sammengesetzten Aethern mineralischer Säuren, aus denen diese 
Säuren nicht immer so rasch austreten, wie dies bei den Sal 
zen der Fall ist (s. §§ 128 und 232). ln diesem Verhalten der 
zusammengesetzten Aetlier äussert sich die Eigenthtimlichkeit 
des hydrogenisirten Kohlenstoffs; derselbe vermag sich nur 
schwer von den mit ihm verbundenen Atomen zu trennen. 
Als wirklich in der Zusammensetzung einer organischen 
Verbindung stehend wird ein Element gewöhnlich nur dann 
betrachtet, wenn es mit dem Kohlenstoff in directe Vereinigung 
getreten ist, wie es bei den metallorganischen Substanzen der 
Fall ist. Diese Fälle sind grösstenthcils dadurch characterisirt, 
dass die Gegenwart des Elements nun nicht unmittelbar durch 
die gewöhnlichen Reagentien nachgewiesen werden kann. — 
Die Fähigkeit sich mit Kohlenstoff direct zu vereinigen scheint 
nicht allen Elementen zuzukommen, wenigstens sind für einige 
von ihnen derartige Derivate ganz unbekannt. — Ist das Ele 
ment polyvalent, so kann es, nachdem es sich durch einen Theil 
seiner Affinität mit Kohlenstoff verbunden, mit dem übrigen
	        
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