Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

Nachträge. 
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auch durch einige andere Betrachtungen über die Structur der 
Allylderivate und der verwandten Körper unterstützt wird. Dem 
nach stellt Methylallyl, aller Wahrscheinlichkeit nach, eine der 
jenigen ButylenVarietäten vor, welche als durch Verlust von 
Wasser aus dem secundaren Butylalkohol (Aethylmethylcar- 
binol) entstanden gedacht werden können, und es ist recht gut 
denkbar, dass das Butyljodür, welches aus dem Methylallyl 
bei seiner Vereinigung mit Jodwasserstoff entsteht, identisch 
ist mit dem auf die nämliche Weise aus dem de Luyne s’schen 
Butylen entstehenden Butylenjodhydrat (secundärem Butyljodür), 
ohne dass beide Butylene deshalb selbst mit einander identisch 
sind. Die Identität der beiden Jodtire und die Verschiedenheit 
der Butylene scheinen in der That aus den Beobachtungen 
von Würtz hervorzugehen. 
Zu §§ 115 z, (S. 176) und 116b (S. 179). 1. Nachdem 
Kekulé vom theoretischen Standpuncte aus erläutert hat, dass 
die Annahme der aromatischen (Benzol-)Kohlenstoffgruppirung 
(s. S. 178 in d. Anm.) im Mesitylen mit seiner Bildung aus drei 
sich auf gleiche Weise verwandelnden Acetonmdlecülen im Ein 
klänge steht, wurde diese Annahme experimentell durch Ver 
wandlung von Trimesinsäure (s. S. 181) bewiesen; mit Aetzkalk 
destillirt liefert diese Säure Benzol: C6H3(CO,HO)3—3CO2 === 
CgHo (Fittig). Demnach unterliegt es wohl keinem Zweifel, 
dass im Mesitylen und seinen Abkömmlingen die G Kohlenstoff 
atome wie im Benzol gruppirt sind, und dass Mesitylen das 
jenige trimethylirte Benzol ist, in welchem die drei Methyl 
gruppen symmetrisch vertheilt sind. Es ist also anzunehmen, 
dass das Mesitylen von dem andern jetzt bekannten trimethy- 
lirten Benzol, dem Cumol aus Steinkohlentheer, sich nur durch 
die Stellung der 3 Atome Methyl unterscheidet. 
2. Für Mesitylen bewährt sich die Regelmässigkeit in der 
Oxydation vollständig; durch vorsichtige Einwirkung von ver 
dünnter Salpetersäure gelanges, aus Mesitylensäurejj^^QQ 
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die zweibasische Mesidinsäure |q 0 jj 3 /(]Q HO)2 darzustellen, 
welche durch weitere Oxydation mit chromsaurem Kalium und 
Schwefelsäure in Trimesinsäure verwandelt wird (Fittig und 
von Furtenbach). 
3. Mesitylensäure mit Aetzkalk destillirt spaltet sich leicht 
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