Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

Nachträge. 
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nach der Gleichung {(^(COJIO) ~ C ° 2 = {cdU Der 
entstehende Kohlenwasserstoff Isoxylol stellt natürlich wie das 
Xylol von Steinkohlentheer dimethylirtes Benzol, und beide 
Kohlenwasserstoffe bieten also ein ferneres Beispiel von solcher 
Isomerie aromatischer Kohlenwasserstoffe, wo der Unterschied 
nicht auf der Verschiedenheit der den Wasserstoff im Benzol sub- 
stituirenden Radicale, sondern nur auf der verschiedenen Stellung 
dieser Radicale beruht. Isoxylol ist dem Xylol sehr ähnlich, 
unterscheidet sich jedoch von demselben dadurch, dass es sich 
viel schwerer als Xylol oxydiren lässt und hierbei eine mit der 
Terephtal- und Phtalsäure isomere Isophtalsüure (s. § 188) lie 
fert (Fittig). 
4. Cumol CoIIi2 aus Cuminsäure, welches mit dem Cumol 
aus Steinkohlentheer isomer ist, liefert bei der Oxydation Ben 
zoesäure und muss demnach für ein einmal substituirtes Ben 
zol Cg Hs (C3H7) gehalten werden. Es scheint jedoch nicht iden 
tisch mit dem synthetisch dargestellten propylirten (das normale 
Propyl enthaltenden) Benzol zu sein. Letzteres giebt bei der 
Oxydation auch Benzoesäure, besitzt aber einen höheren Siede- 
punct. Wahrscheinlich stellt das Cumol von Cuminsäure pseu- 
dopropylirtes Benzol vor (Fittig). 
5. Zwischen dem Xylol aus Steinkohlentheer und dem syn 
thetisch dargestellten dimethylirten Benzol sollen gewisse Unter 
schiede bestehen. Die Isomerie könnte hier, wie jene zwischen 
Xylol und Isoxylol, durch verschiedene Stellung von zwei Methyl 
gruppen imMolecül erklärt werden. Unter dieser Annahme müss 
ten natürlich beide Kohlenwasserstoffe bei der Oxydation isomere 
(nicht identische) Säuren liefern. Nun sollen aber die Säuren 
fToluylsäure und Terephtalsäure), welche aus dem Steinkohlen- 
theerxylol und aus dem synthetisch erhaltenen dimethylirten 
Benzol entstehen, identisch sein, während die gebromten und 
nitrirten Abkömmlinge beider Kohlenwasserstoffe doch verschie 
den sind (Fittig, Ahrens und Mattheides). Dieses Ver 
halten ist sehr auffallend und stimmt mit der jetzt über die che 
mische Structur aromatischer Körper bestehenden Anschauungs 
weise gar nicht. 
Zu § 111 (S. 184). Betreffs der chemischen Structur 
des Naphtalins wurde, unter Zugrundelegung der Ansicht von 
Kekule über die Kohlenstoffgruppirung im Benzol, die Ver-
	        
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