Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

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Entwickelungsphasen der theoretischen Chemie. 
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Laurent, der die Idee von der Substitution verfolgte, 
schlug die sogenannte Kerntheorie (théorie des noyaux) vor, 
welche sich der Dumas’schen Theorie anschliesst. Er nahm an, 
dass in allen organischen Körpern einige Bestandtheile enger 
mit einander verbunden seien, als die übrigen. Diese eng ver 
bundenen Tlieile nannte er Kerne und glaubte, an einen Kern 
könnten sich noch neue Stoffe anlagern, die auch wieder ent 
fernt werden könnten, während der Kern selbst nur durch Me- 
talepsie verändert werden könne. Die Entfernung von Atomen 
aus dem Kern führe zur vollständigen Zerstörung desselben, 
zur gänzlichen Umänderung der Substanz. Diese Theorie hat 
keine besondere Bedeutung in der Wissenschaft erlangt. 
53, Diese neuen, mit der electrochemischen Theorie unver 
einbaren Anschauungen riefen neue harte Kämpfe hervor, die fast 
in persönliche Beleidigungen ausarteten: Berzelius sprach 
sogar von dem zerrütteten Zustande, in dem sich Laurent’s 
Gehirn befinde. Selbst die Resultate der Arbeiten des letzte 
ren wurden mit Misstrauen aufgenommen. Später sagte Lau 
rent, indem er („Méthode de Chimie“) jener Zeiten gedenkt, 
er sei bereit, dem Dualismus die Beleidigungen, aber nicht 
seinen Unglauben zu vergeben. Streite und Spott verlangsam 
ten zwar die Entwickelung der neuen Ideen, hielten sie aber 
theilweise von Extremen zurück: so sagte sich Dumas, Avel- 
cher es sogar für möglich hielt den Kohlenstoff zu substitui- 
ren, bald von dieser Ansicht los. Die Zahl der Substitutions- 
producte vergrösserte sich unterdess, und die Analogie zwischen 
Wasserstoff und Chlor in den Producten der Metalepsie wurde 
immer augenscheinlicher. Die Anhänger der Radicaltheorie 
mussten, wenigstens in gewissen Beziehungen, weichen. Um 
den Dualismus und die electrochemische Theorie aufrecht zu 
erhalten, schlug Berzelius bald diese, bald jene rationellen 
Formeln vor, die auf reinen Hypothesen beruhten, so dass 
Liebig sich endlich zu der Erklärung genöthigt sah: er theile 
nicht die Ansichten von Berzelius. Nach der ganz richtigen Be 
merkung Liebig’s müssen die Gesetze, welche durch die 
anorganische Chemie ausgearbeitet sind, ohne Zwang auf die 
organische übertragen werden, und zwar nur da, wo sie wirk 
lich zur Erklärung von Thatsachen führen; wo aber solche
	        
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