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Arsen
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sulfatlösung. Wenn lebhafte Gasentwicklung im Gange ist, und
die Zinkstückchen sich mit ausgeschiedenem Kupfer überzogen
haben, gieße man die Flüssigkeit von den Zinkstückchen möglichst ab,
gebe neue, etwa 20°/ o ige Schwefelsäure (verdünnte Schwefelsäure, der
etwas konzentrierte Schwefelsäure zugesetzt ist) hinzu und setze den
Apparat völlig zusammen. Über die Ausströmungsöffnung des Zersetzungs
rohres stülpe man ein Probierglas und prüfe dadurch, daß man es von Zeit
zu Zeit fortnimmt und seinen Inhalt an einer Flamme entzündet, ob die
Luft aus dem Apparate verdrängt und durch Wasserstoff ersetzt ist. Dann
erst erhitze man das Zersetzungsrohr an einer nicht ausgezogenen Stelle
(vgl. Figur 15) bis zum Glühen, während man den vor und hinter dieser
Stelle befindlichen Teil des Rohres durch den Ring des Kochgestells stützt.
Auch nach längerer Zeit — im Ernstfälle etwa 1 / s Stunde; hier mögen
einige Minuten genügen — darf bei x kein Arsenspiegel im Rohre ent
stehen, andernfalls wären die Materialien arsenhaltig und müßten durch
neue ersetzt werden. Scheidet sich kein Arsenspiegel ab, so kann man
zum Versuche schreiten. Man gebe einen Tropfen Arsenigsäurelösung
in den Trichter und spüle ihn mit einigen Tropfen verdünnter Schwefel
säure in den Kolben. Nach einiger Zeit wird sich jetzt hinter der
erhitzten Stelle bei x ein Arsenspiegel niederschlagen, dessen Entstehen
sich durch die beim Erhitzen vor sich gehende Spaltung des Arsen
wasserstoffgases erklärt. Wepn der erste Arsenspiegel dunkel genug ge
worden ist, kann man durch Erhitzen bei c einen zweiten Spiegel an der
zweiten Verjüngungsstelle entstehen lassen. Dann entferne man die
Flamme und entzünde das ausströmende Gas. Die Flamme färbt sich
weißlich, und ein weißer Rauch von Arsen trioxyd steigt auf. Wird die
Flamme jetzt durch eine trockne, kalte Abdampfschale niedergedrückt,
so bildet sich innerhalb des flamm bedeckten Teiles an der Schale ein
braunschwarzer Arsenfleck. Man stelle in dieser Weise einige Arsen-
flecke auf der Innenseite einiger Abdampfschalen oder Tiegeldeckel her.
Charakteristisch für den Arsenspiegel oder die Arsenflecke ist die
namentlich am Rande deutlich wahrzunehmende Braunfärbung (die
ähnlichen Antimon flecke sind tiefsammetschwarz). Ein Fleck werde in
einem Tropfen gelber Ammoniumsulfidlösung gelöst; bei vorsichtige»