Kohlensäure
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in die Mischung ein erbsengroßes Stück kristallisiertes Ferrosulfat
(„Eisenvitriol“); nach kurzer Zeit wird der Kristall mit einer braunen
Zone umgeben erscheinen. Die Erklärung der ersten beiden Um
setzungen gehört in das Gebiet der organischen Chemie; die dritte
erklärt sich daraus, daß die Salpetersäure durch das Ferrosulfat zu
Stickoxyd reduziert wird, welches mit überschüssigem ferrosulfat ein
tief dunkelbraun gefärbtes, wasserlösliches Anlagerungsprodukt gibt.
2FeS0 4 + H 2 S0 4 + 0 = Fe 2 (S0 4 ) 3 + H 2 0
2HN0 3 = H 2 0 + 30 + 2 NO
Zum Nachweise von Salpetersäure wird auch die oben angeführte
Indigoentfärbungsreaktion benutzt. Alle diese Reaktionen sind aber
nicht absolut charakteristisch für Salpetersäure, sondern werden auch
von salpetriger Säure gegeben. Eine ganz eindeutige Salpetersäure
reaktion kennt man nicht. Die Anilinsulfat- und vor allen die Diphenyl
aminsalzreaktion sind so empfindlich, daß schon die geringen Spuren
von Salpetersäure und salpetriger Säure, die häufig in konzentrierter
Schwefelsäure enthalten sind, ihr Eintreten veranlassen können. Man
überzeuge sich durch einen „blinden Versuch“, d. h. einen in gleicher
Weise, aber ohne Zusatz von Salpetersäure angestellten Versuch von
der Brauchbarkeit der Schwefelsäure.
Kohlensäure
Die Kohlensäure H 2 C0 3 ist rein nicht bekannt, sondern nur in verdünnter,
wäßriger Lösung; beim Versuche, sie aus der Lösung abzuscheiden, zerfällt sie j
in Wasser und Kohlendioxyd („Kohlensäureanhydrid“).
H 2 C0 3 = C0 2 + H 2 0
Zahlreiche Salze der Kohlensäure („Carbonate“) sind bekannt, z. B. Na
triumcarbonat („Soda“) Na 2 C0 3 ; Kaliumcarbonat („Pottasche“) K 2 C0 3 ; Calcium
carbonat („Kalkstein“, „Kreide“, „Marmor“) CaC0 3 . Kohlensäure ist eine der
schwächsten Säuren; sie bildet neutrale Salze nur mit den stärker basischen
Metallen; mit den schwächer basischen Metallen entstehen in Gegenwart von
Wasser basische Salze, während die am schwächsten basischen Metalle, so die
meisten drei- und höherwertigen Metalle, überhaupt keine Carbonate bilden.
Kohlendioxyd ist ein Gas. Es entsteht beim Verbrennen von Kohlenstoff,
bei der Zersetzung organischer Stoffe im lebenden Organismus (die ausgeatmete
Luft enthält Kohlendioxyd), ferner bei der Zerlegung von Carbonaten mit Säuren.
Die neutralen Carbonate sind mit Ausnahme derer der Alkalimetalle und
des Ammoniums in Wasser unlöslich.
Eine Messerspitze Calciumcarbonat werde im Probierglase mit ver
dünnter Chlorwasserstoffsäure übergossen. Unter starkem Aufschäumen
entweicht Kohlendioxyd. Ein in das Gas hineingehaltenes Stück feuchtes
Lackmuspapier wird rot. Ein brennendes Streichholz, das mit der Pin
zette eingeführt wird, erlischt.