Phosphoreäure
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• Ein Porzellantiegeldeckel werde — der Griff nach unten — in
eine Abdampfschale gelegt und auf ihn so viel roter Phosphor gebracht,
als eine Erbse ausmacht. Durch Berühren mit einer Flamme werde
der Phosphor entzündet, worauf man sofort einen trocknen Trichter
über die Flamme in die Abdampfschale stellt; an der einen Seite schiebe
man zwischen Trichter und Schale ein Streichholzstückchen, damit ein
Spalt bleibe, durch den die zur Verbrennung
nötige Luft zum Phosphor dringen kann. Der
Phosphor verbrennt langsam, und weißes Phos-
phorpentoxyd setzt sich im Konus und im Rohre
des Trichters ab, während auf dem Tiegeldeckel
eine rote Masse, die niedere Oxyde des Phos
phors enthält, zurückbleibt. Das Phosphor-
pentoxyd werde mit etwas Wasser vom Trichter
in die Schale gespült; es löst sich sofort unter
Zischen auf, w'eil es als äußerst hygroskopischer
Stoff auf Wasser sehr energisch einwirkt. Die
Lösung werde zu weiteren Versuchen beiseite gestellt. Der Versuch
ist unter dem Abzüge auszuführen.
- Orthophosphorsäure. Wenige Tropfen einer Natriumphosphat
lösung werden mit etwa 2 bis 3 cm 3 Ammoniummolvbdatlösung
((NH 4 ) 2 Mo 0 4 ) versetzt, und einige Tropfen konzentrierter Salpetersäure
zugesetzt; sollte ein weißer Niederschlag entstehen (Molybdänsäure
HgMoOJ, so wird Salpetersäure nachgegeben, bis er sich wieder ge
löst hat. Die Lösung färbt sich gelb, und nach einiger Zeit oder bei
schwachem Erwärmen entsteht ein feinkörniger, schwerer Niederschlag
vom Ammoniumsalze der Molybdänphosphorsäure (NH 4 ). $ [P0 4 (Mo0 3 ) 12 j.
Der Niederschlag löst sich leicht in Ammoniaklösung zu einer farblosen
Lösung. Wichtige und quantitative Fällung der Phosphor-
Rjiure aus saurer Lösung.
• Wenige Tropfen einer Natriumphosphatlösung werden mit ebensoviel
konzentrierter Chlorwasserstoffsäure vermischt, dazu werde dib gleiche
Menge Magnesiumsulfatlösung gesetzt. Zur Mischung gebe man als
dann Ammoniaklösung, bis sie auch nach dem Umschütteln noch deutlich
danach riecht. Es fällt — aus stark verdünnter Lösung erst nach einiger
Zeit — Ammonium magnesiumphosphat aus. Der Zusatz von Chlor
wasserstoffsäure hat den Zweck, die Bildung von etwas Ammonium
chlorid zu ermöglichen, welches ein Ausfallen von Magnesiumhydroxyd
aus der alkalischen Lösung verhindert. Wichtige und quantitative
Fällung der Phosphorsäure aus alkalischer Lösung.
Na 2 HP0 4 -f MgS0 4 -f NH, = Mg(NH 4 )P0 4 -f Na 2 S0 4
• Wenige Tropfen Natriumphosphat lösung werden mit etwas Silber
nitratlösung versetzt. Es fällt gelbes Silberphosphat Ag 3 P0 4 aus; der
Niederschlag ist sowohl in Salpetersäure, wie in Ammoniaklösung löslich.