Full text: Experimentelle Einführung in die unorganische Chemie

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Phosphorsäure 
* Einige Tropfen Natriumphosphatlösung werden mit etwas klarer 
Eiweißlösung und einigen Tropfen Essigsäure versetzt; es tritt keine 
Fällung ein. , 
' Pyrophosphorsäure. Etwas Natriumphosphat werde auf der 
Magnesiarinne in der Gebläseflamme zum klaren Glase geschmolzen. 
Die Probe werde in 2 cm 3 Wasser unter Kochen gelöst. Ein Teil der 
Lösung gibt mit Silbernitrat eine weiße Fällung von Silberpyrophos- 
phat Ag 4 P 2 0 7 ; ein anderer Teil gibt mit Eiweißlösung auch nach Zusatz 
von etwas Essigsäure keine Fällung. 
. Metaphosphorsäure. Eine auf der Magnesiarinne hergestellte 
Schmelze von Phosphorsalz werde in ein wenig kochendem Wasser ge 
löst. Die Lösung gibt mit Silbernitrat eine weiße Fällung von Silber 
metaphosphat AgP0 3 und bringt Eiweißlösung nach Zusatz von 
etwas Essigsäure zum Gerinnen. 
Mit der Silbernitrat- und der Eiweißprobe können die drei Phos 
phorsäuren unterschieden werden. 
> Zur Prüfung, welche der drei Phosphorsäuren sich beim Auflösen 
des Phosphorpentoxyds in Wasser gebildet hat, stellt man mit einem 
Teile der aufbewahrten Lösung die eben angeführten zwei Versuche an. 
Bei längerem Stehen der wäßrigen, aus Phosphorpentoxyd er 
haltenen Lösung oder beim Aufkochen nach Säurezusatz wird Wasser 
angelagert, und es bildet sich Orthophosphorsäure. Um dies festzustellen, 
versetze man einige^Tropfen der Phosphorpentoxyd-Auflösung mit eben 
soviel konzentrierter Salpetersäure und etwa der doppelten Menge Am- 
moniummolybdatlösung. Die Lösung bleibt farblos oder färbt sich nur 
ganz schwach hellgelb; ein Niederschlag bildet sich nicht: also ist in ihr 
Orthophosphorsäure zunächst nicht vorhanden. Erwärmt man jetzt die 
Mischung, so färbt sie sich tiefgelb, und Ammonium molybdänphosphat 
fällt aus; beim Erwärmen hat sich demnach Orthophosphorsäure gebildet. 
Auch den Ammoniummagnesiumphosphat-Niederschlag gibt die 
Lösung erst nach Aufkochen der chlorwasserstoffsauren Lösung. 
Phosphorsalzperle. Geschmolzenes Natriummetaphosphat hat 
die Fähigkeit, Metalloxyde aufzulösen, wobei gefärbte Glasflüsse ent 
stehen ; diese enthalten wahrscheinlich die entsprechenden Orthophosphate. 
NaP0 3 -f CuO = NaCuP0 4 
Man tauche das heiße Ende eines Magnesiastäbchens in etwas Phos 
phorsalz und schmelze das haftengebliebene Salz in dem heißesten Teile der 
Bunsenbrennerflamme, bis ein klai’es Glas entstanden ist, aus dem sich 
keine Blasen mehr entwickeln; man bringe an diese Perle ein wenig von 
dem Oxyde oder einem Salze eines der Metalle Kupfer, Kobalt, Nickel, Eisen 
und erhalte die Perle nochmals einige Zeit im Schmelzen. Man beachte 
die Farbe der Perle in der Hitze und während des Abkühlens und wieder 
hole den \ ersuch mit neuen Perlen und den Salzen der anderen Metalle.
	        
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