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Natrium
»Man setze etwas Natriumhydroxydlösung zu Proben von Calcium
chlorid-, Ferrichlorid-, Kupfersulfat-, Kobalto sulfat lösung. Es fallen
die Hydroxyde dieser Metalle aus.
CaCl 2 + 2NaOH = Ca(OH) 2 + 2NaCl
FeCl 3 -J- 3NaOH = Fe(OH) 3 + 3NaCl
CuS0 4 + 2NaOH = Cu(OH) 2 -f Na 2 S0 4
CoS0 4 + 2NaOH = Co(OH) 2 -f Na 2 S0 4
* Solche Fällungen sind für den analytischen Nachweis der Metalle
oft von Bedeutung; zugleich ist die Fällung mit Natriumhydroxyd
lösung die beste Methode zur Darstellung der meisten Metallhydroxyde.
Wird eine Spur Natriumhydroxyd lösung am Magnesiastäbchen in
die Flamme gebracht, so färbt sich diese intensiv gelb; ebenso wirken
alle Natrium Verbindungen.
Fast alle Natriumsalze sind in Wasser löslich; sehr schwer lös
lich ist das saure Natriumpyroantimonat Na 2 H 2 Sb 2 O r Da das saure
Kaliumpyroantimonat in Wasser leichter löslich ist, kann man seine
Lösung als Reagens auf Natrium Verbindungen benutzen; die Umsetzung
gelingt aber nur dann, wenn die auf Natrium zu prüfende Lösung
neutral oder alkalisch und frei von anderen Metallen als den Alkali
metallen ist.
Eine sehr empfehlenswerte Reaktion auf Natrium ist die folgende.
Man bringt auf ein Uhrglas 2 bis 3 Tropfen einer gesättigten Lösung
von Uranylacetat in 10°/ o iger Essigsäure und einen Tropfen der
auf Natrium zu prüfenden Lösung. Wenn Natrium zugegen ist, sieht
man nach einigen Minuten unter dem Mikroskope kleine, derbe, stark
glänzende Tetraöder von Natrium uranylacetat, Na(U0 2 )(0C0CH 3 ) 3 , die
vielfach als Dreiecke erscheinen; daneben häufig Wachstumsformen.
Auch neben viel Kalium kann Natrium so sicher erkannt werden.
Gegenwart von Ammoniumsalzen stört die Reaktion nicht; wohl aber
stören freie Mineralsäuren und namentlich Phosphorsäure; auch darf
die zu prüfende Lösung nicht pu verdünnt sein. Kalium gibt mit
der Uranylacetat lösung feine, lange Nadeln; doch ist dieser Nachweis
von Kalium nicht so empfindlich, wie die bald zu behandelnde Probe
mit Platin chlorwasserstoffsäure.
Die Natrium Verbindungen gehören zu den wichtigsten Stoffen; sie
finden in der Technik und im Laboratorium ausgedehnte Anwendung.
- Natriumchlorid („Kochsalz“) NaCl. Würfelförmige Kristalle, die
frei von Kristallwasser sind; letzteres erkennt man daran, daß eine
Probe Natriumchlorid beim Ei'hitzen im einseitig geschlossenen Röhrchen
keine Wasserdämpfe abgibt, die sich namentlich durch einen an den
kälteren Stellen des Rohrs sich absetzenden Hauch von Wassertröpfchen
bemerkbar machen würden. Dagegen beobachtet man bei diesem Ver
suche eine andere Erscheinung, die noch besser zutage tritt, wenn
man einige Körnchen Natriumchlorid auf der Magnesiarinne erhitzt; die