Kalium
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gedampft, und der noch schwach feuchte Rückstand unter dem
Mikroskope betrachtet: es zeigen sich lange, breite, spießige Nadeln
vom Natriumsalze der Platinchlorwasserstoifsäure Na 2 [PtCl 6 ] + 6H 2 0,
die ineinander gewachsen sind und ein balkiges Gerüst ergeben. Falls bei
diesen Versuchen zu wenig Platinchlorwasserstoff lösung verwendet war, sind
farblose, große Kristalle von Natriumchlorid oder Kaliumchlorid, die
sich als solche leicht erkennen lassen, eingebettet. Es ist dann etwas mehr
Platinchlorwasserstofflösung zuzugeben und nochmals einzudampfen.
2KC1 + H 2 [PtCl 6 ] = K 2 [PtCl 6 ] + 2 HCl
2NaCl + H 2 [PtCl 6 ] = Na 2 [PtCl 6 [ + 2 HCl
Der Inhalt beider Uhrgläser werde mit je einigen Tropfen Alkohol
in zwei trockne Probiergläser gespült und schwach erwärmt. Die
Natriumplatinchloridkristalle lösen sich leicht auf, die Kaliumplatin
chloridkristalle bleiben ungelöst.
Dies ist die exakte Methode, Kalium und Natrium nebeneinander
nachzuweisen. Man weise mit ihr in einem Tröpfchen einer Lösung von
Kalium- und Natrium chlorid die Metalle nach. Die Probe ist nicht
ganz einfach und muß sorgfältig angestellt werden. Soll nach ihr
nur sehr wenig Kalium nachgewiesen werden, so setzt man zu der
Mischung den gleichen Raumteil Alkohol und läßt stehen. Der Kalium
platinchlorid-Niederschlag fällt dann nach einiger Zeit aus. Da Kalium
cyanid und Kaliumjodid diese Umsetzungen mit Platinchlorid nicht
geben, ist es bei Verwendung eines unbekannten Kaliumsalzes nötig,
zunächst mit Chlorwasserstoffsäure abzurauchen und den Rückstand zur
Probe zu verwenden.
Man prüfe das Gemisch von Kalium- und Natriumchlorid ferner
nach der bei Natrium angegebenen Uranylacetat-Methode.
Zu einer Probe nicht zu verdünnter Kaliumsalzlösung gebe man
einen Überschuß von Weinsäurelösung H 2 [C 4 H 4 0 6 ] (die beiden außer
halb der Klammer stehenden Wasserstoffatome sind duprch Metalle er
setzbar; Weinsäure ist also eine zweibasische Säure). Aus konzentrierten
Lösungen scheidet sich sofort, aus verdünnten erst nach einiger Zeit,
namentlich beim Umschütteln oder Umrühren der Mischung Kalium-
hydrotartrat aus; Kaliumhydrotartratlösung zeigt leicht Übersättigungs
erscheinungen, die durch Umschütteln oder Ankratzen der Wände mit.
einem Glasstabe aufgehoben werden.
KCl + H 2 [C 4 H 4 0 6 ] = KH[C 4 H 4 0 6 J + HCl
Die Übersättigung kann durch eine Spur festes Kaliumhydrotartrat
aufgehoben werden, wie sie fester Weinsäure gewöhnlich anhaftet. Das
Freiwerden von Mineralsäure, die die Durchführung der Umsetzung
stört, wird durch Zugabe von Natriumacetat verhindert, z. B.
HCl + Na[C 2 H 3 0 2 ] = NaCl + H[C 2 H 3 0 2 ]
Deswegen empfiehlt siqji folgende Ausführungsform der Reaktion: