Full text: Experimentelle Einführung in die unorganische Chemie

Erdalkalimetalle — Calcium 
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2. Erdalkalimetalle 
Die Erdalkalimetalle Calcium Ca, Strontium Sr, Barium Ba sind 
zweiwertige silberweiße, feste Metal le, die — wenn auch bedeutend beständiger 
als die Alkalimetalle — doch noch ein großes Bestreben besitzen, sich zu oxy 
dieren. Mit Wasser setzen sie sich lebhaft, mit verdünnten Säuren heftig um. 
Ihre Oxyde sind weiße, erdige Stoffe, die nicht hygroskopisch sind; die Hydr 
oxyde ziehen im feuchten Zustande Kohlendioxyd aus der Luft an und erweisen 
sich dadurch als starke Basen; sie bläuen rotes Lackmuspapier stark. Die Chloride 
und Nitrate losen sich in Wasser leicht, die Carbonate, Sulfate, Phosphate aber 
sehr schwer; wenig löslich sind die Hydroxyde. Die Sulfide sind nur auf trocknem 
Wege darstellbar; mit Wasser zersetzen sie sich zu Schwefelwasserstoff und den 
Metallhydroxyden. 
CaS + 2H a O = H 2 S + Ca(OH) 2 
Calciumoxyd CaO 
Calciumhydroxyd Ca(OH) 2 
Calciumchlorid CaCl 2 
Calciumnitrat Ca(NO g ) a 
Calcinili 
Ein Stückchen Kreide (Calciumcarbonat CaC0 3 ) werde auf der 
Magnesiarinne durch die Gebläseflamme erhitzt. Dieser Vorgang wird 
als „Brennen“ mit Kalkstein technisch in großem Maße ausgeführt. 
Dabei entsteht der „gebrannte Kalk“. Er bläut feuchtes rotes Lackmus 
papier. 
CaC0 3 =_CaO ± C0 2 
Ein etwa haselnußgroßes Stück gebrannter Kalk werde in einem 
Porzellantiegel mit wenig Wasser befeuchtet. Nach und nach füge 
man tropfenweise so viel Wasser hinzu, als von dem Stücke aufgesaugt 
wird. Die Masse erwärmt sich dabei von selbst, erst allmählich, dann 
schneller, schließlich so stark, daß überschüssiges Wasser verdampft, 
und der Dampf in Strömen entweicht. Es bleibt, wenn grade die 
richtige Masse Wasser genommen ist, ein trocknes, weißes Pulver; wenn 
zuviel verwendet wurde, bleibt ein steifer Brei von Calciumhydroxyd. 
Dieser Prozeß w r ird als „Löschen des Kalks“ bezeichnet. 
CaO + H 2 0 = CatOH^ 
Der gelöschte Kalk wird, mit Sand und Wasser gemischt, als „Mörtel“ 
zu Bauzwecken verwendet. Beim Trocknen zieht er Kohlendioxyd an, und da« 
sich bildende Calciumcarbonat verkittet die Sandkörner und Bausteine. 
Eine Probe Calciumhydroxyd werde mit Wasser zu einer dünnen 
milchigen Flüssigkeit 3ngeriihrt; „Kalkmilch“. 
Calciumsulfat CaS0 4 
Calciumcarbonat CaCO s 
Calciumphosphat Ca s (POJ 2 
Calciumsulfid CaS
	        
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