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Barium
Eine Probe Bariumsalz färbt die Flamme grün; die Grünfärbung
ist besonders schön, wenn die am Magnesiastäbchen geglühte Stoffprobe
nach dem Erkalten mit einem Tropfen konzentrierter Chlorwasserstoff
säure befeuchtet und nochmals in die Flamme gebracht wird.
Etwas Bariumchloridlösung gibt sowohl mit Strontiumsulfat
als auch mit Calciumsulfatlösung sofort einen Niederschlag von
Bariumsulfat. Das Sulfat des Bariums ist das am -schwersten lösliche
der Erdalkalimetallsulfate.
Fällt man Barium kalt als Sulfat aus, so ist der Niederschlag
meist so feinkörnig, daß er durchs Filter hindurchläuft. Dagegen ist der
heiß bereitete Niederschlag, namentlich wenn man ihn mit der Flüssig
keit noch einige Zeit nach der Fällung hat warm stehen lassen, so
grobkörnig, daß er auf dem Filter zurückbleibt. Man stelle einen Ver
such in der Weise an, daß man etwas Bariumchloridlösung in einem
Becherglase mit Wasser verdünnt mit etwas Chlorwasserstoffsäure an
säuert und die siedende Mischung mit etwas verdünnter Schwefel
säure, die in einem Probierglase zum Kochen erhitzt ist, fällt. Nach
kurzem Stehen setze man noch einige Tropfen Schwefelsäure hinzu, am
festzustellen, ob alles Barium ausgefällt ist, oder ob noch etwas davon in
der Lösung enthalten ist. Ist alles ausgefällt, so kann man nach
weiterem, kurzen Stehen in der Wärme, während dessen sich die über
dem Niederschlage befindliche Flüssigkeit vollständig klärt, filtrieren.
Das abfiltrierte Bariumsulfat werde ausgewaschen und zum übernächsten
Versuche benutzt.
Um Barium mit Schwefelsäure oder Schwefelsäure mit Bariumsalzlösrnng
zu fällen, verfahre man in der Analyse stets in dieser Weise.
Eine Probe Bariumchlorid lösung werde in einem Kölbchen mit
Natriumcarbonatlösung völlig ausgefällt; zur Mischung gebe man einige
Kristalle Natriumsulfat und koche etwa 10 Minuten. Man filtriere
und wasche Niederschlag nebst Filter mit Wasser gründlich aus. Der
Niederschlag löst sich jetzt nicht mehr in verdünnter Chlorwasserstoff
säure, da er in Bariumsulfat übergegangen ist (vgl. S. 43). Manchmal
ist die Umsetzung unvollständig: der Niederschlag enthält dann neben
Bariumsulfat noch Bariumcarbonat, welch letzteres sich in Chlorwasser
stoffsäure unter Aufschäumen löst.
BaC0 3 -f Na 2 S0 4 = BaS0 4 -f Na 2 CÖ 3
Lm Bariumsulfat, das sich in keinem Lösungsmittel auf lösen läßt,
in einen auflösbaren Stoff überzuführen, muß man es „aufschließen“.
Zu diesem Zwecke führt man es mittels eines Schmelzprozesses in das
Carbonat über. Man mische eine kleine Probe Bariumsulfat mit etwa
der doppelten Menge eines Gemisches von gleich viel trocknem Natrium
carbonat und Kaliumcarbonat und schmelze einige Minuten auf einer
Magnesiarinne oder besser auf einem Platinbleche, dessen Ränder hoch
gebogen sind, so daß eine kleine Wanne entsteht. Man lasse die