Eisengruppe — Aluminium
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4. Eisengruppe
Von den Metallen der Eisengruppe sind Eisen Fe und Kobalt Co vor
wiegend zwei- und dreiwertig; Aluminium Al ist nur dreiwertig, Nickel Ni
nur zweiwertig. Das Eisen steht dem Aluminium lnsoterrTnaEer, als die zwei
wertige Form leicht in die dreiwertige übergeführt werden kann; beim Köbält
ist~~< fie zweiwertige Form w eitaus die beständigere.
Als Beispiel für die Zusammensetzung der Verbindungen der Eisenreihe
seien die Formeln der wichtigsten Eisenverbindungen angegeben.
Die Oxyde, Hydroxyde, Carbonate sind in Wasser unlöslich; die Chloride,
Nitrate, Sulfate sind wasserlöslich. '
Aluminiumsulfid ist das unbeständigste Sulfid der Eisengruppe; es zerlegt
sich schon mit Wasser unter Hydrolyse in Aluminiumoxydhydrat und Schwefel
wasserstoff; t es ist also auf nassem Wege nicht darstellbar. Ferrosulfid ist in
verdünnten Säuren löslich, wird also aus saurer (auch essigsaurer) Lösung
durch Schwefelwasserstoff nicht gefaTRT Nickel und Kobalt lassen sich nicht
aus saurer Lösung durch Schwefelwasserstoff als Sulfide ausfällen. Man erhält
die Sulfide durch Ausfällen der neutralen Metallsalzlösungen mit Ammonium
sulfid; die einmal ausgefällten Sulfide lassen sich aber jetzt nicht mehr in ver
dünnten Säuren auflösen. Der Grund für diese auffallende Erscheinung ist
darin zu suchen, daß die zunächst ausgefällten Sulfide, die jedenfalls säure
löslich sind, sehr schnell in eine andere, beständigere Modifikation übergehen,
in der sie nicht mehr säurelöslich sind. Es ist dies ein Beispiel für die oft zu
beobachtende Erscheinung, daß frisch gebildete Niederschläge zunächst in einer
leichter löslichen und deshalb weniger beständigen Form entstehen, die erst mit
der Zeit — schneller beim Erwärmen — in eine schwerer lösliche Form über
gehen („Altern“).
Die Hydroxyde dieser Gruppe sind schwache Basen; sie ziehen kein Kohlen
dioxyd aus der Luft an. Die mit starken Säuren gebildeten Salze röten blaues
Lackmuspapier.
Die Trihydroxyde der meisten dreiwertigen Metalle sind mit Sicherheit bisher
nicht därgestellt worden. Die mit Natriumhydroxyd oder Ammoniak aus ihren
Salzlösungen sich ausscheidenden Fällungen enthalten mehr Wasser — allerdings
locker gebunden — als der Hydroxydformel entspricht. Beim Trocknen geht das
Wasser langsam und stetig fort, ohne daß eine normale Hydroxydverbindung
entstände; als einzig faßbares Endprodukt der Entwässerung erhält man das
Metalloxyd. Es erscheint deshalb zweckmäßig, die Fällungen als „Metalloxyd -
hydrate“ zu bezeichnen. Im folgenden ist das dem Oxyd angelagerte
Hydratwasser in den Formelgleichungen nicht aufgenommen.
Silberweißes, luftbeständiges Metall, oberflächlich durch eine äußerst dünne
Schicht von Oxyd weißlich. Gewöhnlich ist es durch 1 / 2 bis 1% Silicium und
Spuren anderer Metalle verunreinigt.
Oxydulreihe
Oxydreihe
Ferrohydroxyd Fe(OH ) 2 ,
Ferrochlorid FeCl 3 _
Ferrocarbonat FeC0 3 !
Ferrosulfat FeS0 4 «-
Ferrosulfid FeS
Ferrichlorid FeCl 3
Fcrrisulfat Fe,(S0 4 ) 3
Ferrisulfid Fe 3 S 3
Aluminium