Kobalt
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misches von gleich viel Äther und Amylalkohol durchgeschüttelt.
Es bildet sich Kaliumkobaltothiocyanat, das sich in der Äther-
Amylalkoholschicht mit tiefblauer Farbe löst.
Co(N0 3 ) 2 + 4KCNS = 2KN0 3 + K 2 [Co(CNS)J
Dies ist eine der empfindlichsten Prüfungsmethoden auf
Kobalt, mit deren Hilfe die kleinsten Mengen Kobalt auch neben
viel Nickel nacbgewiesen werden können. Ist gleichzeitig Eisen
zugegen, so hindert man die Bildung des Ferrirhodanids, das
durch seine tiefrote Farbe die Blaufärbung kleiner Kobaltmengen
verdecken könnte, da es sich ebenfalls in Äther löst, durch Zu
satz von etwas Natriumcarbonatlösung, nachdem die Mischung
zum ersten Male durchgeschüttelt ist, und schüttelt noch einmal
durch. Bei diesem Versuche ist Kaliumthiocyanat besonders
reichlich zu nehmen.
iliumcyanid: Man versetze eine Probe Kobaltosalzlösung mit sehr
wenig frisch bereiteter Kaliumcyanidlösung; es fällt schmutzig
rotbraunes Kobaltocyanid aus. Ein Überschuß von Kaliumcyanid
löst den Niederschlag zu einer hellbraunen Lösung des sehr un
beständigen, komplexen Kaliumkobaltocyanids.
Co(N0 3 ) 2 + 2KCN = Co(CN ) 2 + 2KN0 3
Co(CN ) 2 + 4KCN = K 4 [Co(CN) 6 ]
Ein kleiner Teil der Lösung werde sofort angesäuert: es
fallt wieder Kobaltocyanid aus. Der Versuch gelingt am besten,
wenn Kobaltosalzlösung und Kaliumcyanidlösung jede für sich
aufgekocht und dadurch von gelöster Luft befreit, vor dem Mischen
aber wieder abgekühlt waren. Die übrige Lösung schüttele man
im Probierglase tüchtig mit Luft durch, oder koche sie besser
einige Minuten lang, wobei sie sich zu Kaliumkobalticyanid-
lösung oxydiert.
2 K 4 [Co(CN) 6 ] + H 2 0 + 0 = 2KOH -f 2K 3 [Co(CN) 6 ]
Diese in der Wärme gelbe, beim Abkühlen wieder dunkler
werdende Lösung enthält keine Kobaltionen mehr und gibt des
halb weder mit Natriumhydroxyd noch mit Ammoniumsulfid einen
Niederschlag; auf Zusatz von Chlorwasserstoffsäure fällt nichts
mehr aus. Auch läßt sich mit viel Natriumhydroxyd lösung find
einem reichlichen Bromwasserzusatze beim Erwärmen kein
lvobaltioxydhydrat ausscheiden, vorausgesetzt, daß das Kobaltsalz
frei von Nickelsalzen war, was übrigens nur bei sorgfältig ge
reinigten Kobaltsalzpräparaten der Fall ist. Dies Verhalten wird
zum Nachweise von Nickel neben Kobalt in der Analyse verwendet.
Bei dieser Prüfung ist ein kleiner Kaliumcyanidüberschuß nötig,
da sich Kobaltocyanid beim Versetzen mit einer unzureichenden Menge