Full text: Qualitative Analyse unorganischer Substanzen

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Einleitung 
Es ist empfehlenswert, bei der Zusammenstellung der Analysen 
resultate anzügeben, was die Hauptbestandteile, was geringe 
Beimengungen sind. Sind von gewissen Bestandteilen (z. B. von Alu 
minium, Eisen, Natrium, Chlorwasserstoff) nur Spuren gefunden worden, 
so muß dies bemerkt werden. Es wäre falsch, bei der Analyse eines mit 
sehr wenig Natriumchlorid verunreinigten Kaliumnitrats nur anzugeben, 
daß Kalium, Natrium, Chlorwasserstoffsäure und Salpetersäure gefunden 
seien, ohne eine ungefähre Angabe ihrer Mengenverhältnisse zu machen. 
Anderseits sei man natürlich bei derartigen Bemerkungen 
vorsichtig und vermeide, mehr zu behaupten, als man in 
einer qualitativen Analyse sicher feststellen kann; dabei 
lasse man sich von seiner Kenntnis der mehr oder weniger großen 
Empfindlichkeit der Reaktionen leiten; auch beachte man, daß lockere 
Niederschläge einen höheren Gehalt Vortäuschen können, schwere Nieder 
schläge einen geringeren. 
Ist ein Bestandteil einer Analysensubstanz 1 ) isoliert, so sind mit 
ihm Identitätsprüfungen auszuführen, durch die erwiesen wird, 
daß wirklich der Stoff vorliegt, der nach dem Gange der Analyse an 
der betreffenden Stelle gefunden werden soll; namentlich dann, wenn 
nur geringe Fällungen eintreten, ist große Vorsicht nötig. Man halte 
sich immer gegenwärtig, daß keine Trennung quantitativ ist, daß also 
leicht Reste der einen Gruppe in eine andere Gruppe verschleppt 
werden können; ferner, daß viele Umsetzungen durch Gegenwart fremder 
Stoffe beeinflußt werden. Besonders störend wirkt die Anwesenheit 
organischer, namentlich hvdroxylhaltiger Stoffe, wie Zucker, Weinsäure, 
Glyzerin; sind solche in der Analysensubstanz vorhanden, so müssen 
sie nach den Vorschriften der toxikologischen Analyse, oder sonst in 
geeigneter Weise entfernt werden, ehe die Prüfung auf Metalle vor 
genommen werden kann. 
Die Stelle, an der ein Stoff im Verlaufe der Analyse gefunden 
wird, ist im folgenden dadurch gekennzeichnet, daß sein Name kursiv 
gedruckt und unterstrichen ist, also: Ammonium , Kupfer. Außerdem 
ist der Name am Rande der Seite wiederholt. 
Durch unreine Reagenzien können erhebliche Störungen veran 
laßt werden. Man achte z. B. darauf, daß die Ammoniaklösung frei von 
Ammoniumcarbonat sei (eine mit etwas Calciumchloridlösung versetzte 
Probe darf weder sofort noch nach kurzem Erwärmen eine Trübung 
geben), weil sonst Erdalkalimetalle mit der Ammoniumsulfidgruppe 
fallen; ferner, daß die Salpetersäure chlorwasserstofffrei, daß die Natrium 
hydroxydlösung möglichst von Kieselsäure, die im Gange der Analyse Alu 
minium Vortäuschen könnte, frei sei. Von den Säuren werden, falls nichts 
anderes angegeben ist, die 2 n- oder die zehnprozentigen Lösungen verwendet. * 
*) Mit dem Worte „Analysensubstanz“ oder „Substanz“ ist im folgenden 
stets der zu analysierende Stoff bezeichnet.
	        
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