Analytische Operationen
Im folgenden seien einige, in der qualitativen Analyse häutig
vorkommende Operationen kurz beschrieben.
Fällen: Fällungen werden in Probiergläsern, in Bechergläsern
oder in Erlenmeyer Kölbchen (Fig. 1 a), seltener in Porzellanschalen
ausgeführt, dagegen nicht in bauchigen Kochflaschen (Fig. 1 b), weil
man aus ihnen den Niederschlag weniger leicht herausspülen kann.
Sehr bequem sind weithalsige Erlenraeyer-Kolben.
Zu Fällungen mit Schwefelwasserstoffgas braucht man einen Erlen-
meyer-Kolben von etwa 200 cm 3 Inhalt, der mit einem Gummi
stopfen verschlossen werden kann; durch den Gummistopfen führt ein
rechtwinklig gebogenes Einleitungsrohr luftdicht hindurch (Fig. 2).
Beim Gebrauche leitet man durch das Einleitungsrohr zunächst einige
Augenblicke einen kräftigen Schwefelwasserstoffstrom durch die im
Kolben befindliche Lösung, ehe man den Stopfen fest aufsetzt, damit
die über der Lösung stehende Luft durch Schwefelwasserstoffgas ersetzt
werde. Wird der Stopfen nun fest eingedrückt, so tritt, auch bei voll
geöffnetem Hahne, nur so viel Schwefelwasserstoffgas in Blasen in den
Kolben, als zur Umsetzung verbraucht wird. Beim Umschütteln folgen
die Blasen, wie man an der Waschflasche erkennt, in kürzeren Zwischen
räumen, weil die Absorption des Gases jetzt schneller vor sich geht. Man
erkennt das Ende der Umsetzung daran, daß auch beim Umschütteln
keine Blasen mehr durch die in der Waschflasche befindliche Flüssigkeit
amfsteigen. Die Fällung wird durch erhöhte Temperatur beschleunigt.