Full text: Qualitative Analyse unorganischer Substanzen

Prüfung auf Säuren 
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c) Schwefelwasserstoff-, erkennbar am Gerüche, namentlich beim Er- 
wärmen der Mischung; ferner daran, daß das Gas einen mit 
Bleiacetatlösung befeuchteten Papierstreifen schwärzt. 
d) Schweflige Säure] erkennbar am Gerüche; ferner daran, daß das Sc ^®^s« 
Gas feuchtes Kaliumjodatstärkepapier bläut. 
Wenn sich gleichzeitig Schwefel abscheidet, so kann Thioschwefelsäure 
vorliegen. Zum sicheren Nachweise übersättige man eine Probe der klaren säure 
wäßrigen Lösung der Substanz oder, bei wasserunlöslichen Substanzen, des 
filtrierten Natriumcarbonatauszuges mit Chlorwasserstoffsäure; tritt sofort oder 
bei verdünnten Lösungen nach einiger Zeit eine weiße Trübung durch aus 
geschiedenen Schwefel ein, so liegt ein Thiosulfat vor. 
Zur weiteren Prüfung auf Thioschwefelsäure gebe man etwas Jodlösung 
(Jod in Kaliumjodidlösung oder in Alkohol gelöst) zu der von löslichen 
Metallhydroxyden freien Thiosulfatlösung; es muß Entfärbung ein treten. 
Kontrollprobe auf schweflige Säure: Die folgende Probe ist 
nur anwendbar, wenn die Substanz von Sulfiden frei ist, also beim Ansäuern 
nicht Schwefelwasserstoff entwickelt. Man versetze eine Probe der Substanz 
in einem Bechergläschen mit etwas Zink und verdünnter Chlorwasserstoffsäure; 
auf das Gläschen lege man ein Stück weißes Papier, das auf seiner Unter 
seite mit einem Tropfen basischer Bleiacetatlösung befeuchtet ist. Färbt 
sich diese nach einiger Zeit braun oder schwarz, so ist die Gegenwart von 
schwefliger Säure (oder Thioschwefelsäure) erwiesen. 
Man erwärme die angesäuerte Substanzprobe schwach und achte 
auf ein sich entwickelndes Gas: 
e) Cyanwasserstoff] erkennbar am Gerüche und daran, daß die auf- wa g a y e a ^ t ' otT 
steigenden Dämpfe einen mit alkoholischer Guajakharzlösung und 
dann mit äußerst verdünnter, fast farbloser Cuprisulfatlösung 
befeuchteten Papierstreifen bläuen. 
f) Salpetrige Säure] es treten rote Dämpfe auf; ein sicherer Nach- Sa ^P® t ” ge 
weis von salpetriger Säure ist unter 4 gegeben. 
2. Man übergieße eine Probe Substanz in einem Probierglase 
mit 1 / 2 cm 3 Alkohol und x / 2 bis 1 cm 3 konzentrierter Schwefelsäure und 
erhitze die Mischung bis zum Auf kochen. 1 ) Es wird erkannt: 
a) Essigsäure am Gerüche des entweichenden Essigsäure äthylesters; Essigsäure 
in zweifelhaften Fällen stelle man mit etwas Natriumacetat eine 
Vergleichsprobe her. 
b) Borsäure-, * 2 ) der bei lebhaftem Auf kochen der Mischung neben Borsäure 
Alkoholdämpfen usw. aus dem Probierglase entweichende Bor 
säure äthylester brennt angezündet mit grüner Flamme (vgl. 
!) Liegen Permanganate oder Chlorate vor, so erwärme man zunächst vor 
sichtig, während man die Mündung des Probierglases vom Gesichte abwendet, da 
sich diese Säuren bei der Versuchsbedingung lebhaft, oft unter Feuererscheinung, 
zersetzen. Erst wenn diese Zersetzung beendet ist, erhitze man zum Aufkochen. 
2 ) Eine sehr empfindliche Probe auf Borsäure stellt die Grünfärbung der 
Flamme dar, die beim Einführen einer mit etwas Calciumfluorid und Schwefel 
säure gemischten Substanzprobe am Magnesiastäbchen auftritt.
	        
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