Full text: Qualitative Analyse unorganischer Substanzen

Prüfung auf Säuren 
59 
ß) Prüfung auf Bromwasserstoff und Jodwasserstoff. Man 
säuere eine Probe des Natriumcarbonat auszuges der Substanz schwach an 
und gebe 1 / 3 cm i) * 3 Schwefelkohlenstoff oder Chloroform und einen Tropfen 
Chlorwasser hinzu. Färbt sich die Schwefelkohlenstoff Schicht beim Um 
schütteln violett, so ist Jodwasserstoff zugegen; färbt sie sich braun, 
so ist Bromwasserstoff zugegen. Man setze, falls Jod vorhanden ist, 
zur Mischung tropfenweise so lange — ziemlich viel — Chlorwasser 
hinzu, bis die Violettfärbung des Schwefelkohlenstoffs beim Umschütteln 
verschwunden ist; erscheint der Schwefelkohlenstoff jetzt farblos, so 
ist nur Jodwasserstoff, erscheint er bräunlich gefärbt, so ist neben 
Jodwasserstoff auch ByomWasserstoff zugegen. 
/) Prüfung auf Chlorwasserstoff. Die folgende Probe ist stets 
anzustellen, wenn Jodwasserstoff oder Bromwasserstoff zugegen sind. 
Man mische eine nicht zu kleine Probe der trockenen Substanz 
mit etwa der doppelten Menge trockenen Kaliumpyrochromatpulvers 
und mit etwas konzentrierter Schwefelsäure in einem trockenen Probier 
glase. Das Probierglas werde mit einem Korke verschlossen, durch 
« den ein rechtwinklig gebogenes Rohr führt, so wie es in der „Ex 
perimentellen Einführung“ beim Chrom dargestellt ist. Dann erhitze 
man die Mischung und leite die etwa auftretenden braunroten Dämpfe 
dicht über etwas starkverdünnte Ammoniaklösung, die sich in einem 
vorgelegten Probierglase befindet. Man lasse das Glasrohr nicht in 
die vorgelegte Ammoniaklösung eintauchen, damit diese nicht zurück 
steigen kann. Es ist nötig, die Schwefelsäuremischung einige Minuten 
kochen zu lassen. Wenn sich die Ammoniaklösung durch Bildung von 
Ammoniumchromat gelb färbt, ist Chlorwasserstoff in der Substanz. 
Man prüfe, ob die Gelbfärbung durch Chromat verursacht ist; bei 
reichlicher Anwesenheit von Bromiden destilliert Brom über und bildet Hypo- 
bromit, das ebenfalls gelblich färbt. Vgl. auch Seite 62 Bemerkung 7. 
c) Man versetze den Rest des salpetersaueren Auszuges der Sub 
stanz reichlich mit Ammoniummolybdatlösung und erwärme schwach. 
Wenn sich, eventuell erst nach einiger Zeit, ein schwerer, gelber Nieder 
schlag ausscheidet, ist Phosphorsäure zugegen. Eine beim Zugeben der 
Ammoniummolybdatlösung etwa auftretende, weiße 1 ) Ausscheidung von 
Molybdänsäure bringe man durch Zusatz von etwas konzentrierter 
Salpetersäure wieder in Lösung (vgl. auch Seite 62, Bemerkung 5). 
Wenn die Substanz Arsensäure enthält, so muß diese vor der Prüfung 
auf Phosphorsäure durch sorgfältiges Ausfällen mit Schwefelwasserstoff ent 
fernt werden. Zweckmäßig verwendet man ein Probe des Filtrates von 
der Schwefelwasserstoff gruppe, die man zu diesem Zwecke auf bewahrt hat, 
i) Ein dicker, tiefblauer Niederschlag oder eine Tiefblaufärbung kann ent 
stehen, wenn reduzierende Stoffe, z. B. Stannochlorid, zugegen sind. Man setze 
etwas konzentrierte Salpetersäure zur Mischung und erwärme, worauf die blaue 
Farbe verschwindet, und eventuell der gelbe Niederschlag zum Vorscheine kommt. 
Brom- 
wasserstoif 
Jod 
wasserstoff 
Chlor 
wasserstoff 
Piiospher- 
säure
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.