Full text: Qualitative Analyse unorganischer Substanzen

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Prüfung: auf Säuren 
Niederschlag nun Bariumsulfat enthält — Schwefelsäure also in der Analysen 
substanz zugegen ist —, stellt man am einfachsten durch Schmelzen einer Probe 
des Niederschlages am Kohle-Sodastäbchen und Auflösen der Schmelze in einem 
Tropfen Wasser, der sich auf einer Silbermünze befindet, fest: wenn ein brauner 
Fieck von Silbersulfid entsteht, ist Schwefelsäure zugegen; oder man prüft den 
wässerigen Auszug der Schmelze mit Nitroprussidnatrium. 
4. Bei der Prüfung auf Borsäure mittels des Methyl- oder Äthylesters 
kann ein Gehalt der Substanz an Halogenwasserstoffsäure stören, da sich dann 
Äthylhalogenide bilden, die ebenfalls eine, wenn auch schwache Grünfärbung 
der Flamme bewirken können. 
Man umgeht die dadurch mögliche Unsicherheit, indem man die zur 
Bor sä u re prüf u ng zu verwendende Substanzprobe, falls sie Halogenwasserstoff 
säuren enthält, in einer Abdampfschale im Nickelluftbade vorher mit etwas 
Schwefelsäure abraucht und erst den Rückstand im Probierglase mit Methyl 
alkohol und konzentrierter Schwefelsäure kocht. 
5. Auf Vorhandensein von Phosphorsäure ist bei der auf Seite 59 an 
gegebenen Molybdatprobe nur dann zu schließen, wenn ein gelber Niederschlag 
ausfällt; Gelbfärbung der Lösung erklärt sich durch Gegenwart von etwas ge 
löster Kieselsäure. Diese sehr empfindliche Probe kann zum Nachweise von 
Kieselsäure in Wasser dienen. 
6. Cyanide geben beim Kochen mit Natriumhydroxydlösung Ammoniak. 
Um in cyanidhaltigen Substanzen einen etwaigen Ammoniakgehalt festzustellen, 
ist die Ammoniakprüfung nach Ausfällung der Cyanionen anzustellen. 
7. Der Nachweis von Chlor in quecksilberhaltigen Substanzen kann 
Schwierigkeiten bereiten, weil es weder mit Silbernitrat die typische Silber 
chloridfällung liefert, noch mit Chromat und Schwefelsäure überdestilliert. 
Man verwende zum Nachweise einen Natriumcarbonatauszug, von dem man 
für die Chromatdestillation einen Teil eindampft.
	        
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