V*
419
— Die Theorien der Huygens und Newton. —
179
Punkte des Equators führen würde, in demselben Gleichgewicht statt hätte,
— teilen den Radius a des Equators in a, die halbe Umdrehungsaxe c in
c Teile, — und berechnen nach 3 die Wirkungen in allen diesen Teilpunkten,
so muss die dem Equatorarme des Kanales entsprechende Summe
2 1 A • (1 — k) = (l — k) • M • (1 + 0,3 • e 2 ) • 2\ « ¡=* % a 2 • M (1 — k) (l + 0,3 • e 2 ) 4
der dem andern Arme entsprechenden Summe
2 C = M (1 + 0,9 • e 2 ) • 2' j V !=i Va a 2 M (1 - e 2 ) (1 -f 0,9 • e 2 ) .*
gleich sein, d. h.
(1 — k) (1 + 0,3 • e 2 ) = (1 — e 2 ) (1 + 0,9 • e 2 ) }=i 1 — 0,1 • e 2
woraus e 2 = k : (0,4 — 0,3 • k) ¡=i y, 15 (i
und somit nach 74:2 die Abplattung
M = Va ■ 6 2 — V230 3*
folgt, wie solche Newton (vgl. Principien ed. Wolfers 401—3) durch eine ent
sprechende Rechnung ebenfalls erhalten hat. Hätte letzterer die andere extreme
Annahme gemacht, es bestehe die Erde aus Schichten, deren Dichte von der
Oberfläche bis zum Centrum von 0 bis oo zunehme, so wäre er mit Huygens
zusammengetroffen, der in einem Appendix zu seinem 1690 gleichzeitig mit
dem „Traité de la lumière“ veröffentlichten „Discours de la cause de la pe
santeur“ von der ihm plausibler scheinenden Annahme ausging, die Schwer
kraft habe ihren Sitz im Mittelpunkte der Erde, von welchem aus sie auf alle
Punkte derselben in gleicher Weise einwirke, und so für jenen Kanal die
Gleichgewichtsgleichung
a (g — V*f) = c • g folglich « = a ~ ° =Yg : = V578 »
erhielt. Es folgt hieraus, dass der wirkliche Wert von « zwischen '/230 und
V578) und zwar mutmasslich näher an den erstem Grenzwert fällt, wie dies
die Folge (vgl. 428) auch wirklich bestätigt hat. — e. Wir werden auf einen
betreffenden Irrschluss von Cassini unter der folgenden Nummer zurückzu
kommen haben.
490. Die spätem Messungen in Frankreich und der
Streit über die Gestalt der Erde. — Als in Frankreich die
schon von Picard projektierten Neumessungen durch die Cassini
wirklich ausgeführt wurden", ergab sich auffallender Weise im
Gegensätze zu den eben besprochenen theoretischen Resultaten, da
gegen in Übereinstimmung mit dem Ergebnisse der Zusammen
stellungen von Joh. Casp. Eisenschmidt b , dass die Meridiangrade
nach Süden, statt nach Norden, zuzunehmen scheinen®, und ein
entsprechendes Resultat ergab auch eine etwas später, mutmasslich
infolge der von Poleni und Calandrini erhaltenen Anregung'*, vor
genommene erste Längengradmessung e . Eine Abplattung am Equator
wollten nun die Cassini nicht gerade annehmen, dagegen glaubten
sie wenigstens an der Kugelgestalt der Erde festhalten zu müssen ü
und da auch die Theoretiker nicht nachgeben konnten und wollten,
so entspann sich ein nach und nach ziemlich heftig werdender Streit,
J .
i'ü № .