420 — Spätere Messungen in Frankr. u. Streit üb. d. Gestalt d. Erde. — 181
in 4. (Suite des Mein. 1718)“ über die von ihm und seinem Vater geleiteten
Arbeiten relatierte, dabei als Hauptresultate mitteilend, dass sich aus den von
50 () 44'3“ — 48° 31'48" und 48° 50' 10" — 42 0 31' 14"
bestimmten Bogen die mittlern Gradlängen
ergeben haben, — so dass 1° Abnahme der Polhöhe eine Zunahme von circa
34 l entspreche. — <1. Schon Giovanni Poleni (Venedig 1G83 — Padua 17(51; Prof,
matli. Padua) hob in seinem „Epistolarum mathematicarum Fasciculus. Padovæ
1729 in 4.“ hervor, wie unsicher die Schlüsse seien, welche man auf eine so
geringe, nur einigen Sekunden der Amplitude entsprechende Differenz bauen
könne, und machte den Vorschlag, „de mesurer la longueur de l’arc d’un degré
d’un des cercles parallèls à l’équateur, p. e. du Parallèle qui passe par le
48. degré“, da ihm seine Rechnung ergeben habe, „qu’un degré de ce Parallèle
doit être plus petit de 777 e dans l’hypothèse de Mss. de l’Académie que dans
celle de Mr. Newton, — une différence tellement sensible qu’on ne saurait s’y
méprendre“. Calandrini fügte sodann (vgl. meine Notiz 424) in der „Remarque“,
welche er zu Anfang 1733 im „Journal historique“ seiner Besprechung des
Poleni’schen Werkes folgen liess, folgende weitere Erörterung bei : Bezeichnen
unter der Breite q> der Reihe nach «, ß, N und R die Länge eines Breiten
grades, eines Längengrades, der Conormale und des Krümmungsradius, —
unter der Breite 90°— q> aber N' und R' Normale und Krümmungsradius, so
hat man mit Hilfe von 74, je nachdem man der Erde eine abgeplattete,
sphärische oder eiförmige Gestalt beilegt,
so dass ß‘ > ß“ > ß‘“ wird. Bezeichnen ferner im ersten und dritten Falle
et, b und ci', b' Radius des Equators und halbe Umdrehungsaxe, so hat man,
da aus den 1
Es wird somit die Erde abgeplattet oder eiförmig sein, je nachdem der
Messungswert von ß grösser oder kleiner als « • Co q> ausfällt, und sodann
das Verhältnis der Axen nach 3 oder 4 ermittelt werden können. — e. Obschon
J. Cassini in einer im Frühjahr 1733 geschriebenen, aber noch den Mem. Par.
1732 angehängten Note sich nur gegen einige Ausstellungen des vorerwähnten
Artikels verteidigt und nichts von der erhaltenen Anregung sagt, so ist es
doch kaum ein Zufall, dass er (vgl. Mem. Par. 1733) unmittelbar darauf mit
Hilfe seiner Söhne und seines Vetters Maraldi eine solche Längengradmessung
unternahm, nämlich den Abstand von S. Malo (<p = 48° 39') vom Pariser Meridiane
ermittelte. Da er für denselben 165015* fand und die Längendiiierenz nach
Picard zu 4 n ,500 (anstatt zu 4°,363) annahm, so erhielt er für den Längengrad
36670* (anstatt 37821) und damit, da nach den frühem Messungen « • Co q> —
37707* war, scheinbar einen neuen Beweis für (statt gegen) die Ei-Gestalt der
Erde. — f. Dass die Cassini infolge solcher Messungsergebnisse sich gegen
die Annahme einer erheblichen Abplattung sträubten, ist zu begreifen; dass
56960
und
57097
_ « • Co rp ■ N
ß ~ R
ß“ — u • Co (p
1
ß“‘ — u • Co (p • N' : R = « Co (¡p (1 — e 2 Co 2 <p)
u • Co (p • Si 2 (p — ß‘ « • Co 3 <p
a 2 : b 2 = 1 : (1 — e 2 ) = •/« (ß‘ ‘ Se 3 (p — a • Tg 2 </>)
a' 2 : b' 2 = (1 — e 2 ) : 1 — V« (ß“' ■ Se 3 cp — u ■ Tg 2 q>)
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folgen,
und
4