Full text: Theorie der Instrumente und Messungen (3. Halbbd.)

326 — friß altem Basisapparate. — i' 
Abends wurde die Endlage des Apparates sorgfältig versichert, und zwar 
erzählt „Bouguer, La figure de la terre. Paris 1749 in 4.“ in Beziehung hierauf: 
„Pour terminer le travail de chaque journée, et marquer avec précision le 
point où nous devions commencer le lendemain, nous faisions planter avec 
force dans la terre deux gros piquets à l’extrémité de la dernière perche; nous 
tendions de la tête de l’un à la tête de l’autre un fil horizontal, perpendiculaire 
à la direction de la hase, lequel rasoit l’extrémité de la perche, et nous mar 
quions sur la tête des piquets les points par lesquels passoit le fil“. Überdies 
wurde Nachts der Apparat bewacht und ein für das hiezu beorderte Personal 
aufgestelltes Zelt diente zugleich dazu, einen Eisenstah, auf welchem die 
Normal-Toise sorgfältig abgetragen war und mit dem die Latten täglich wenig 
stens Ein Mal verglichen wurden, um ihre mit der Feuchtigkeit wechselnde 
Korrektion (équation) zu bestimmen, am Schatten halten zu können. — b. In 
Lappland kamen Latten von 80' Länge zur Verwendung, über deren Ajüstierung 
in „Outhier, Journal d’un voyage au Nord en 1736 et 1737. Paris 1744 in 4.“ 
folgendes mitgeteilt wird: „Nous avions porté de Paris une toise de fer, bien 
ajustée sur celles du Châtelet, avec un étalon aussi de fer, dans lequel la toise 
entrait bien exactement. On avait ajusté l’un à l’autre à Paris dans un tems 
que les thermomètres étaient à 14° au-dessus de zéro. Le 19 déc. 1736 nous 
conservâmes à cette même hauteur les thermomètres dans une chambre au 
moyen d’un bon feu. Nous fîmes cinq toises de bois de sapin, nous les armâmes 
à chacune de leurs extrémités d’un gros clou arrondi, que nous diminuâmes 
avec la lime, jusqu’à ce que la toise entrât bien exactement dans l’étalon. 
Nous poussâmes là précision jusqu’à l’épaisseur d’une feuille de papier“. In 
ähnlicher Weise wurden sodann mit diesen fünf Toisen die grossen Latten in 
Übereinstimmung gebracht: Erstere wurden auf einer Unterlage aneinander 
gelegt und dann zwei Nägel eingeschlagen, zwischen die sie genau passten; 
dann wurden die grossen Stäbe ebenfalls armiert und an diesen Armaturen 
wieder so lange herumgefeilt, bis sie zwischen jene Nägel gelegt werden 
konnten. — Die Manipulation bei der Messung selbst scheint eine analoge wie 
in Peru gewesen zu sein ; jedoch erfährt man nichts Genaueres über das 
Alignieren und Nivellieren der Stäbe, die Verwendung der „Supports“, die 
Nachtversicherung der letzten Lage der Messlatten, die von Zeit zu Zeit vor 
genommenen Untersuchungen der Länge der Latten und ihrer allfälligen Durch 
biegung, etc., und hört bloss, dass lange nach beendigter Messung, nämlich 
1737 V 1, eine Revision der Latten vorgenommen wurde, indem Outhier be 
richtet: „Mr Camus et moi avons remis à leur juste longueur de 5‘ les quatres 
perches qu’on avait fait venir d’Ôfwer-Tornea et qui se trouvaient trop courtes 
chacune d’environ une demie ligne“. — c. Zu der 1756 vorgenommenen Neu 
messung der Picard’schen Basis wurden (vgl. Mém. Par. 1761) mit Ölfarbe be 
malte hölzerne und an beiden Enden mit Eisen beschlagene Stäbe verwendet. 
Da Lemonnier gefunden hatte, dass Temperaturwechsel auf diese Stäbe keinen 
merklichen Einfluss ausübe, während sie sich bei Befeuchtung etwas ver 
längerten, so beAvahrte er sie an einem trockenen Orte auf; nichts destoAveniger 
ergab sich ihm, als er sie 1761 nochmals mit dem früher gebrauchten Etalon 
von 40' verglich, dass sie sich in den 5 Jahren um volle d. d. oder um 
'/ 40 Procent verlängert hatten, so dass er ausrief: „II semble qu’à mesure qu’on 
veut approcher de plus près de la précision, il naisse, pour ainsi dire, de 
nouveaux obstacles à surmonter, desquels on n’avait aucune idée“. — Der 
einzige erhebliche Fortschritt in jener Zeit Avar, dass Boscovich bei seiner
	        
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