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— Die altern Basisapparate. —
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der Längenrichtung verschoben werden konnte, zum ersten Male gelegt, so
wurde über sein Ende ein, auf eigenem Stative am Boden ruhendes und nach
allen Richtungen verschiebbares Mikroskop so aufgestellt, dass dessen festes
Fadenkreuz damit coincidierte ; dann wurde der Stab neu gelegt, so dass sein
Anfang in dasselbe Kreuz hei, — nunmehr das Mikroskop wieder über das
Ende versetzt, — und so fort. Es kann darüber kein Zweifel bestehen, da
nicht nur Tralles in seinem Voranschläge für 1797 unter den beabsichtigten
geodätischen Arbeiten „die Wiedermessung der (1791 mit einer Ramsden’schen
Stahlkette, vgl. 325, gemessenen) Hauptbasis (bei Aarberg) nach einer Methode,
von welcher zu erwarten ist, dass alle ähnlichen Messungen an Genauigkeit
übertroffen werden“ aufzählt, — sondern sein damaliger Mitarbeiter Hassler in
seinen „Papers on various subjects. Philadelphia 1824 in 4.“ nach Beschreibung
des von ihm 1816 bei der amerikanischen Küstenvermessung gebrauchten
Apparates mit optischem Kontakte, bei Erwähnung der Aarherger Basis aus
drücklich sagt: „This base was measured twice: iirst with a cliain similar to
that made by Ramsden for the english survey, — and secondly with an appa-
ratus some what similar to that above described“. Allerdings ist dann jener
erste Apparat, dessen Princip 1810 auch von François d’Aubuisson de Voisins
(Toulouse 1769 — ebenda 1841; Minen-Ingenieur) benutzt wurde, teils durch
Hassler selbst, teils durch Ignacio Porro (Pignerol 1801 — Mailand 1875;
Ingenieur) und namentlich durch Don Carlos Ibannez (Barcelona 1825 — Nizza
1891; Generaldirektor des span, geogr. Instit.) und Brunner noch ungemein
vervollkommnet worden. — d. Vgl. Delambre et Méchain, Base du système
métrique. Paris 1806—1810, 3 Vol. in 4., — Schumacher, Schreiben an Olbers
über den Apparat zur Messung der Basis bei Braack. Altona 1821 in 4., —
C. Ibannez, Base centrale de la triangulation géodésique d’Espagne. Tradu.
par A. Laussedat. Madrid 1863 in 8., — A. Westphal, Basisapparate und Basis-
messnngen (Z. f. Instr. 1885—88), — E. Jäderin, Geodätische Längenmessung
mit Stahlbändern und Metalldrähten. Stockholm 1885 in 8., — etc.“
33 §. Die SOg'. Distanzmesser. — Die Erläuterung der in
der Astronomie zur Anwendung kommenden Methoden für indirekte
Distanzbestimmung spätem Abschnitten vorbehaltend, erinnere ich
hier nur beiläufig an die verschiedenen Hilfsmittel, welche man
als Distanzmesser (Tachymeter) behufs rascher, wenn auch nur an
genäherter Ermittlung der Entfernung eines sog. unzugänglichen
Punktes erfunden hat".
Zu 228: a. Schon Ludwig Wenz (Basel 1695 — ebenda 1772; Prof. mech.
und Stadtnotar in Basel) zeigte in seiner „Solutio famosissimi problematis
geometrico-practici de invenienda distantia objecti remoti ope unicæ et cujus
cunque, ut vocant stationis (Acta helv. IV von 1760)“,
dass, wenn man die beiden Höhenwinkel (« + ß) und ß
zweier im Abstande a vertikal übereinander stehender
Punkte messe, daraus die Horizontaldistanz x gefunden
werden könne, indem man sofort
x • Tg (« + ß) — x • Tg ß = a 1
erhalte, und somit x berechnen könne. Da in allen
Anwendungen a gegen x klein ist und überdies ß auf einen kleinen Winkel
Wolf, Handbuch der Astronomie. II. 2