Full text: Theorie der Instrumente und Messungen (3. Halbbd.)

450 — Die Berechnung der Beobachtungen. — 255 
dennoch, wie wir jetzt (452) wissen, trotz dem grossen Rechnungs- 
apparate etwas weniger gute Wert 
n = 8",578 ± 0",077 
und damit zugleich ein neues Belege dafür ergab, dass man solche 
feinere Methoden in der Regel nur da mit Vorteil anwendet, wo 
auch entsprechend vollkommene und namentlich für eine richtige 
Gewichtsbestimmung genügende Daten vorliegen b . 
'iiii 4.*0: a. Für den Detail der Rechnung auf die bereits erwähnte 
„Collectio“ von 1770 verweisend, füge ich bei, dass damals aus 17 Bedingungs 
gleichungen für die Sonnenparallaxe der mutmassliche, mit dem (449) aus den 
Einzelwerten gezogenen Mittel fast ganz übereinstimmende Wert n = 8“,OG 
erhalten wurde. — ft. Für die Encke zu verdankenden Zusammenstellungen 
und Rechnungen auf dessen Schriften „Die Entfernung der Sonne von der 
Erde aus dem Venusdurchgange von 17G1 hergeleitet. Gotha 1822 in 8., — 
und: Der Venusdurchgang von 1769. Gotha 1824 in 8.“ verweisend, bleibt 
beizufügen, dass der seither erschienenen Arbeit „Karl Rudolf Powalky (Neu- 
Dietendorf bei Gotha 1817 — Washington 1881; astr. Rechner in Berlin und 
Washington), Neue Untersuchung des Venusdurchganges von 17G9. Kiel 18G4 
in 8.“ ebenfalls ein gewisses Verdienst nicht abzusprechen ist, zumal ihr 
Schlussresultat sich mit n = 8",832 den neuesten Bestimmungen ganz vor 
züglich anschliesst; aber da dieses Resultat nicht nur Folge der Anwendung 
neuer Tafeln und Ortsbestimmungen, sondern namentlich auch eines teil 
weise etwas willkürlichen Ausschlusses von Beobachtungen ist, so gewährt 
es doch auch nicht volle Befriedigung. Eine in der neuesten Zeit durch 
S. Newcomb unternommene ähnliche Arbeit soll als wahrscheinlichstes Re 
sultat der beiden Durchgänge von 1761 und 1769 den Wert n = 8",79 + 0“,05 
ergeben haben. 
45 1. Die Veimsdurchgänge von 1874 und 1882. — Auch 
für die Beobachtung der Durchgänge von 1874 und 1882 fehlte es 
weder an Vorarbeiten und Besprechungen aller Art, noch an Aus 
rüstung zahlreicher Expeditionen in die entlegensten Gegenden, und 
man durfte hoffen, unter Benutzung der frühem Erfahrungen, An 
wendung der vollkommensten Instrumente, Ausdehnung der Be 
obachtungen auf die ganze Zeit des Vorüberganges und Beiziehung 
der Photographie, wieder einen bedeutenden Fortschritt in der Kennt 
nis der Sonnenparallaxe zu machen a . Diese Hoffnung ging jedoch 
nur bis zu einem gewissen Grade in Erfüllung, indem sich sowohl 
in der Auffassung der Erscheinungen als bei den mikrometrischen 
Bestimmungen immer noch unerwartete Abweichungen zeigten, und 
auch die den photographischen Aufnahmen entnommenen Daten lange 
nicht die vermuthete Sicherheit besassen. Immerhin darf man an 
nehmen , dass, wenn einmal das gewonnene grosse Beobachtungs 
material einheitlich bearbeitet sein wird, ein ziemlich sicheres, mut-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.