Full text: Theorie der Instrumente und Messungen (3. Halbbd.)

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Einfluss und Bestimmung von Parallaxe und Refraktion. — 
452 
Ermittlung dieser letztem benutzte, und sodann Laplace in für 
seine Zeit ganz berechtigter Weise umgekehrt an wandte, um erstere 
zu berechnen 6 , — ferner an diejenige zwischen Sonnenparallaxe 
und Geschwindigkeit des Lichtes, welche, nachdem letztere, wie 
wir alsbald (467) hören werden, auf physikalischem Wege mit ge 
nügender Sicherheit ermittelt werden konnte, mit n — 8",788 für 
erstere eine vorzügliche Kontrolbestimmung ergeben hat c . — Stellen 
wir zum Schlüsse die erhaltenen neuern Bestimmungen der Sonnen 
parallaxe zusammen, so ergiebt sich aus 
Oppositionen (445) 8",908 
Durchgängen (451) 885 
Lichtgeschwindigkeit 788 
so dass die Unhaltbarkeit des während vielen Decennien vorzugs 
weise benutzten Encke’schen Wertes erwiesen, sowie der frühere 
Widerspruch zwischen Bestimmungen aus Durchgängen und Oppo 
sitionen gehoben ist, und an den früher (271) mitgeteilten Werten 
von Sonnenparallaxe, Sonnendistanz und Sonnendurchmesser ohne 
Bedenken festgehalten werden kann d . 
Xu 452: a. Ich erwähne beispielsweise den (vgl. „Ilalley, Synopsis; éd. 
Lemonnier p. 67“) von Nie. Fatio geäusserten Gedanken, es würde ein Komet, 
dessen Knoten nahe an die Erdbahn fällt, -wenn zur Zeit seines Durchganges 
durch denselben die Erde gerade an der richtigen Stelle ihrer Bahn stehen 
würde, ein vortreffliches Mittel abgeben, um aus Bestimmung seiner Parallaxe 
die Sonnenparallaxe zu erhalten, — und verweise anderseits auf den von 
C. Lagrange in seiner Note „Détermination de la parallaxe solaire par les 
passages de la Terre sur le Soleil (Ciel et terre 1882)“ gemachten originellen 
Vorschlag. — b. Bezeichnet m die Erdmasse in Teilen der Sonnenmasse, 
und R = 1 : (n • Si 1“) die Entfernung der Sonne in Erdradien, so erhält 
man nach 270 : 4 
1 
m 
(— 1 \ 3 . ( T v 
Vr • n Si l'V V t / 
oder 
1 
Si 1" 
(4 ) 3 - V'm 
I 
wo r die Distanz des Mondes in Erdradien bezeichnet, t und T aber die 
siderischen Umlaufszeiten von Mond und Erde sind, — und hieraus, für r = 
51805 : 859,43 = 60,278, t = 27,322 und T = 365,256, 
n — 607,48 • pTn = 2,783532 • f/in 2 
Setzt man hier, wie es zur Zeit von Newton (wo das Verhältnis von Erd- und 
Sonnen-Masse noch total unbekannt war, dagegen nach Richer (441) 
angenommen werden konnte) gemacht werden musste, diesen letztem Wert 
ein, so erhält man m == Va61471 > — während Newton selbst (der für r, t, T 
etwas andere Daten besass und Richers Bestimmung nicht kannte) erst, n = 20" 
annehmend, m = ‘/28700» und später, n = 10*/2" annehmend, m = ‘/i 6928> fand. 
Setzt man dagegen mit Laplace, der (vgl. Mem. Par. 1789) aus Pendelmessungen 
die Erdmasse ziemlich sicher bestimmt zu haben glaubte, während ihm die 
damaligen Annahmen für die Sonnenparallaxe noch etwas zweifelhaft erschienen, 
m = ‘/328266 > 80 erhält man nach 2 den vorzüglichen Wert ?i = 8",81, — wäh-
	        
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