Full text: Theorie der Instrumente und Messungen (3. Halbbd.)

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— Cassini und die Pariser Akademie. — 
265 
z 
Refra 
Cassini 
ktion 
wir kl. 
0° 
0" 
0" 
15 
16 
15 
30 
34 
33 
45 
59 
58 
60 
1' 42 
1' 40 
65 
2 6 
2 3 
70 
2 39 
2 37 
75 
3 38 
3 32 
80 
5 28 
5 16 
85 
10 32 
9 46 
90 
32 20 
34 54 
ergiebt, so kann man leicht, wie dies Cassini, vgl. 
die „Ephemerides novissimæ motuum coelestium 
Marchionis Cornelii Malvasiæ ab A. 1661 ad A. 1666. 
Additis Ephemeridibus Solis et Tabulis refractio 
num ex nov. hypothesibus J. D. Cassini. Mutinae 
1662 in fol.\ spätestens 1662 auch wirklich aus 
führte, eine ganze Refraktionstafel berechnen. 
Seine Tafel, von welcher das nebenstehende Speci 
men unter Beifügung der wirklichen Werte eine 
Probe giebt, wurde, wie sie es in der That ver 
diente, sehr beifällig aufgenommen, später in vielen 
Jahrgängen der „Connaissance des temps“ abge 
druckt und noch von Jacques Cassini als Nro. 74 
den Tafeln beigegeben, mit welchen er 1740 seine 
„Elements“ begleitete. — b. Die (vgl. 453 : c) schon 
von Rothmann erkannte sekundäre Abhängigkeit 
der Refraktion von dem Luftzustande wurde später von Morin in seiner „Longi 
tudinum scientia“ ebenfalls hervorgehoben, und es machte hierauf Riccioli den 
Vorschlag, derselben dadurch Rechnung zu tragen, dass man drei verschiedene 
Refraktionstafeln erstelle: Eine für den Sommer, — eine zweite für die beiden 
Zeiten der Equinoktien, — und eine dritte für den Winter. Dieser letztere 
Weg wurde dann anfänglich auch durch Cassini eingeschlagen, aber infolge 
der erwähnten Besprechungen, unter alleiniger Beibehaltung der frühem 
Sommertafel, bald wieder verlassen; jedoch standen damals der Konstruktion 
der verlangten Hilfstafel noch grosse Schwierigkeiten entgegen, weil die zu 
berücksichtigenden Variationen sich mit fast ebensogrossen anderweitigen 
Unsicherheiten bei Höhenbestimmungen vermischten, und die betreffenden Be 
obachtungen, welche Richer 1672/3 im Aufträge der Akademie in Cayenne machte, 
gaben ebenfalls nicht die gewünschten Aufschlüsse. Noch im Anfänge des 18. Jahr 
hunderts bemühte sich (vgl. Hist, de l’Acad. 1710, p. 110) Antoine-François 
Laval (Lyon 1664 — Toulon 1728; Jesuit und Prof. Hydrogr. Marseille und 
Toulon) vergeblich, diese Sache zu einem gewissen Abschlüsse zu bringen; 
dagegen bleibt nachzutragen, dass Picard bei einschlagenden Studien aus 
seinen trigonometrischen Messungen nachweisen konnte, dass es auch eine 
merkliche terrestrische Refraktion gebe: Als er nämlich aus den im Sommer 
1669 an den zwei Stationen Montlehéry und Mareuil 
(vgl. 418) gemessenen Depressionswinkeln « = 13' 40" 
und ß — 8' 20" den Winkel am Erdmittelpunkte cp‘ = 
u -f- ß = 22' 0", dagegen später aus der trigonometrisch 
bestimmten Distanz 25643 1 jener Punkte in Vergleichung 
mit seinem Grade von 57060* für denselben Winkel den 
Wert cp“ — 26' 58" erhielt, erklärte er sich den 4' 58" 
betragenden Unterschied als eine Refraktionswirkung, 
— und in der That ergiebt sich aus seinen Zahlen ein 
Refraktionskoeffizient 4' 58" : 26' 58" = 0,18, welcher mit 
dem später von Tobias Mayer (vgl. dessen Abhandlung 
„De refractionibus objectorum terrestrium. Gott. 1751 
in 4.“) erhaltenen Werte 0,12, und dem jetzt gewöhnlich nach Gauss (vgl. Berl. 
Jahrb. 1826) angenommenen Mittelwerte 0,13 nahe, mit dem von Sabler (vgl. 
die „Beschreibung der zur Ermittlung des Höhenunterschiedes zwischen dem
	        
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