Full text: Theorie der Instrumente und Messungen (3. Halbbd.)

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Einfluss lind Bestimmung von Parallaxe und Refraktion. — 455 
Schwarzen und Kaspischen Meere ausgeführten Messungen. St. Petersburg 1840 
in 4. u ) gegebenen Werte 0,18 sogar ganz ühereinstiinrnt. Ausserdem existiert 
eine seitliche oder sog. Lateral-Refraktion, welche nach „Günther, Historische 
Notizen (Erlanger Sitzungsb. 1874)“ zuerst von Eimmart bemerkt worden zu 
seiu scheint und wahrscheinlich damit zusammenhängt, dass die geometrischen 
Örter gleich dichter Luft nicht wirklich konzentrische Luft-Kugelschalen sind, 
und so der Weg des Lichtstrahles strenge genommen eine Kurve von doppel 
ter Krümmung ist. — Vgl. „Georg Sabler (Halljall in Esthland 1810 — Wilna 
1865; Obs. Pulkowa, dann Dir. Obs. Wilna), Betrachtungen über die irdische 
Strahlenbrechung und über die Gesetze der Veränderungen derselben. Dorpat 
1830 in 4., — H. Hartl, Über den Zusammenhang zwischen der terrestrischen 
Strahlenbrechung mit den meteorologischen Elementen (Östr. met. Zeitschr. 
1881), — „Bauernfeind, Neue Untersuchungen über terrestrische Refraktion 
(Anli. VII d. Verh. d. geod. Konf. Rom 1883)“ und „Ferd. Lingg, Über die 
bei Kimmbeobachtungen am Starnberger See wahrgenommenen Refraktions 
erscheinungen (Nova Acta Leop. Car. 55)“. 
454>* Die Arbeiten von Newton, Simpson und Bradley. 
— Es ist ganz sicher, dass schon Newton einen Weg auffand, um 
ohne die frühem, zwar die Rechnung vereinfachenden, aber dennoch 
etwas willkürlichen Annahmen zu benutzen, einen Ausdruck für 
das Element der Refraktion zu erhalten “, — dann aber allerdings, 
um die Integration ausführen zu können, eine Voraussetzung über 
den damals vollständig und noch jetzt so ziemlich unbekannten Zu 
sammenhang zwischen Höhe und Luftdichte zu machen hatte, sowie 
zur Konstantenbestimmung gewisse Beobachtungsdaten beiziehen 
musste; aber da sich nur seine Tafel, nicht auch der Detail seiner 
Rechnung erhalten hat h , so bleibt man über manchen Punkt des 
von ihm eingeschlagenen Ganges etwas unsicher, und ich ziehe 
daher vor, auf die entsprechende und vollständig vorliegende Arbeit 
des wenig spätem Simpson etwas näher einzutreten und die durch 
Bradley darauf gestützte, auch bereits die Temperatur- und Druck 
verhältnisse berücksichtigende Formel 
^ 29,6 ‘ 350 I t ' 5 ^( z '~ 3 ^) = 760 * 210 1 r ' 57 "’ 6 * T B‘(^' 3 £) 1 
zu geben, in welcher £ die Refraktion in der scheinbaren Zenit 
distanz z' bezeichnet, b und ß aber die Barometerstände in eng 
lischen Zollen und Millimetern, t und t die Lufttemperaturen nach 
Fahrenheit und Celsius sind c . Es ist diese aus dem Zusammen 
wirken von Simpson und Bradley entstandene und somit unrichtiger 
Weise nur nach letzterm benannte Formel mit Recht noch jetzt 
sehr beliebt, da sie mit allfälligen kleinen Modifikationen in den 
Konstanten für den praktischen Gebrauch vollständig genügt d . 
Zu 4Äfi: a. Einen solchen Ausdruck kann man z. B. auf folgende ein 
fache Weise erhalten: Unter Annahme, dass die Atmosphäre aus Schichten
	        
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