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— Die Theorie der Instrumente. —
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serait sûr de tracer toutes les divisions dans les points où elles devraient
être et dans la plus parfaite exactitude“. Dass Chaulnes somit einen voll
ständigen Begriff von der Möglichkeit und dem Nutzen einer Teilmaschine
hatte, steht ausser Frage; oh er seine Idee auch praktisch verwirklichte,
hleibt dagegen ungewiss. — b. Schon um 1740 konstruierte der Uhrmacher
Henry Hindley zu York eine, allerdings zunächst zum Schneiden von Uhrrädern
bestimmte Teilmaschine, von der man aber erst 178G durch die erwähnte Ab
handlung von Smeaton Kenntnis erhielt. — c. Ganz unabhängig von Chaulnes
beschäftigte sich von 17G0 hinweg auch Ramsden mit der Aufgabe, eine Teil
maschine zu erstellen, und hatte schon etwa nach drei Jahren einen ganz
brauchbaren Apparat fertig, welcher später für 1000 Louisd’or an den Präsi
denten Saron und nach dessen Ermordung für 25 Louisd’or an das „Dépôt
des machines de l’école des mines“ überging. Ramsden seihst betrachtete
diesen ersten Apparat nur als eine Art Modell und haute sich nun erst in
weitern zehn Jahren die berühmte Teilmaschine, für welche ihm der Board
of Longitude, unter Bedingung, dass er die bereits erwähnte Beschreibung
publiziere, einen Preis von G00 Guineen erteilte. Mit dieser neuen Maschine
soll er so leicht gearbeitet haben, dass zur Teilung eines Sextanten die Zeit
von 20 m ausreichte, und dass er sich anheischig machen konnte, jeden Sex
tanten für 3 Shilling zu teilen. — d. Auf unserm Kontinente haute sich mut
masslich zuerst und jedenfalls mit grossem Geschicke G. v. Reichenbach eine
Teilmaschine; sodann folgten successive Repsold in Hamburg, Ulrich Schenk
(Signau 178G — Worblaufen bei Bern 1845; ein Schüler von Reichenbach) in
Bern, Gambey in Paris, Karl Theodor Nathan Mendelssohn (Berlin 1782 —
ebenda 1852; Sohn von Moses Mendelssohn und Lehrer von Pistor) in Berlin,
etc. — e. Für weitern Detail vgl. die früher gegebene und namentlich in
335 : d ergänzte Litteratur.
33?. Das Teilungsmaterial. — Die Genauigkeit der Tei
lung hängt nicht nur von der Lage, sondern auch von der Be
schaffenheit der Teilstriche, also nicht nur von der Teilmethode,
sondern auch von dem Material ab, auf welches geteilt wird. Als
so im Laufe der Zeiten die Instrumente erst aus Holz, dann aus
Eisen und später fast ausschliesslich aus Messing gebaut wurden,
war es jeweilen ein grosser Fortschritt, wenn die zu teilende Stelle
eine Einlage von Elfenbein ", Kupfer h oder Silber c erhielt, und so
die Möglichkeit gegeben war, immer feinere Teilungen auszuführen d .
Xu 33 7 : a. Während Coppernicus hei seinem Triquetrum (333) die Teil
striche mit Tinte direkt auf dem Holze gezogen hatte, waren sie hei dem
früher (57) erwähnten hölzernen Kreise von 1570 bereits auf einer Elfenhein
einlage angebracht. — b. So benutzte noch 1G76 Halley auf St. Helena einen
eisernen Sextanten von 5'/ 2 ' Radius, bei welchem sich die Teilung auf einem
Messingrande befand, während Richer und Cassini Instrumente mit kupfernen
Limben besassen. — c. Als es von der Zeit Tychos und des Landgrafen hinweg
immer mehr üblich wurde, die Instrumente aus Messing zu bauen, wurde die
Peilung direkt auf diesem Metalle ausgeführt, und die noch vorhandenen In
strumente der Ramsden, Cary, etc. zeigen, dass so ganz hübsche Teilungen
erhältlich waren; aber immerhin war es ein nicht unbedeutender Fortschritt,
als Reichenbach zu Anfang des gegenwärtigen Jahrhunderts (vgl. Mon. Corr. 9