Full text: Theorie der Instrumente und Messungen (3. Halbbd.)

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— Die Theorie der Instrumente. — 
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den seltsamen Namen Stumpfschwanz“. — Aus der successiven Ausbildung 
dieses sog. „astronomischen“ Theodoliten, seiner Erweiterung zum Repetitions 
theodoliten, seiner Ausstattung mit Ablesemikroskopen, bequemen Beleuch- 
tungs- und Umlegevorrichtungen, etc., ging nunmehr das unter der folgenden 
Nummer einlässlich zu behandelnde, gewissermassen ein transportables Ob 
servatorium darstellende Universalinstrument hervor, das bereits für astro 
nomisch-geodätische Arbeiten fast unentbehrlich geworden ist, und das 
namentlich die jüngern Repsold zu einer früher kaum geahnten Vollkommen 
heit gebracht haben. 
350. Die Theorie des.Universalinstriimentes. — Damit 
das Universalinstrument richtig projiziere, ist es notwendig, dass 
der eine der beiden Kreise wirklich horizontal stehe, — dass ferner 
die beiden Lager der Axe, welche den andern Kreis und das Fern 
rohr trägt, genau denselben Abstand von jenem ersten Kreise be 
sitzen, — und dass endlich diese Axe zu der optischen Axe des 
Fernrohrs senkrecht stehe, — da offenbar nur in diesem Falle die 
Gesichtslinie heim Drehen des Fernrohrs eine Vertikalebene be 
schreibt. — Damit diese drei Hauptbedingungen wenigstens sehr 
nahe erfüllt seien, d. h. das Instrument als zum Gebrauche bereit 
oder als richtig aufgestellt betrachtet werden könne, ist folgende 
Reihe von Manipulationen vorzunehmen: Zuerst wird eine Libelle 
auf die Drehaxe des Fernrohrs aufgesetzt, letztere über eine der 
Fuss-Schrauben gebracht und nun die Libelle eingestellt; dann wird 
die Libelle umgekehrt aufgesetzt und von ihrem allfälligen Aus 
schlage die Hälfte an der Fuss-Schrauhe, der Rest an der Libelle 
korrigiert; nachher dreht man die Alidade um 180° und verbessert 
einen neuen Ausschlag der Libelle zur Hälfte an der Fuss-Schraube, 
zur Hälfte an einem der Lager; hierauf stellt man die Axe parallel 
zu den beiden andern Fuss-Schrauben und bringt mit diesen die 
Libelle nochmals zum Einspielen; endlich stellt man das Faden 
kreuz des Fernrohrs genau auf einen Gegenstand ein, — legt ent 
weder das Fernrohr in seinen Lagern um, oder führt dasselbe, nach 
Drehen der Alidade um 180°, mittelst Durchschlagen auf den Gegen 
stand zurück, — und verbessert die Hälfte der Abweichung an den 
Stell-Schrauben des Fadenkreuzes oder des das gebrochene Fernrohr 
konstituierenden Prismas a . — Die kleinen Fehler, welche auch bei 
sorgfältiger Aufstellung übrig bleiben, sucht man zu bestimmen, 
um dieselben, soweit es nicht durch passende Anordnung der 
Beobachtungen gelingt sie unschädlich zu machen, in Rechnung 
bringen zu können b . 
Zu SSO: a. Bei dem gebrochenen Fernrohr fallen die vom Objektive 
kommenden Strahlen auf ein in der Mitte der hohlen Drehaxe angebrachtes 
gleichschenklig rechtwinkliges Glasprisma I, und werden durch dasselbe in
	        
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