die 24 von Hipparch (vgl. den Kommentar) ausgewählten Sterne, deren erster
(nach Delambre ?; Can. maj.) nahe am Kolur der Solstitien stand oder um
6 h Sternzeit culminierte, während ihm der zweite (6 Hydræ) in einer Stunde,
der dritte (v Leonis) in zwei Stunden, etc., folgte: Man suchte die beiden
dieser Sterne auf, zwischen welchen eben der Meridian durchlief, und fügte
der Stunde des vorhergehenden Sternes durch Schätzung der Abschnitte das
Nötige bei. — b. Der frühem Litteratur füge ich bei: „J. Ch. Houzeau, Mé
thode pour déterminer simultanément la latitude, la longitude, l’heure et
l’azimuth par des passages observées dans deux verticaux (Mém. sav. étr.
Brux. 25 von 1S53), — Seth C. Chandler (Boston 1845 geb.; Privatastronom
Cambridge), The Almucantar. A new instrument for the détermination of time
and latitude. Cambridge U. S. 1887 in 4. (auch Aimais of Harv. Coll. Vol. 17), —
Franz Melde (Grossenläder bei Fulda 1832 geb. ; Prof. math. Marburg), Theorie
und Praxis der astronomischen Zeitbestimmung. Tübingen 1876 in 8., — und :
A. Beck, Über ein neues Instrument zur Zeit- und Polhöhenbestimmung (A. N.
3024 von 1891)“. — c. Diese namentlich durch Olbers benutzte und von ihm
(Mon. Corr. 1801 II) besprochene, daher häufig nach ihm benannte Methode,
wurde schon durch Huygens (vgl. Horol. oscill. p. 13) zur Ermittlung des Uhr
ganges angewandt, und dann wieder durch Georg Moritz Lowitz (Fürth 1722
— Ilowla an der Wolga 1774, wo er ermordet wurde; Prof. math. Nürnberg
und Göttingen, dann Akad. Petersburg) in der Schrift „Die richtige Verwand
lung der scheinbaren Zeiten einer Pendeluhr in die wahren Sonnenzeiten, für
einen Anfänger der ausübenden Sternwissenschaft. Höxter 1755 in 4.“, sowie
durch Kästner (Astr. Abh. I 163) in Erinnerung gebracht. — Aus 177 erhält
man für d <p = 0 = d w
dt = da + ds = da — V, 5 Tgv-Sed*dd
und kann somit auch den allmäligen Veränderungen der Sterncoordinaten leicht
Rechnung tragen.
3<>0. Das Planisphäriinn und andere graphische Hilfs
mittel. — Das schon als eine Erfindung des Altmeisters Hipparch
ehrwürdige ", in seinen Hauptteilen eine geschickte Anwendung der
stereographischen Projektion repräsentierende Astrolabium plani-
sphserium h , erlaubt annäherungsweise alle die Zeitbestimmung be
treffenden Aufgaben fast spielend zu lösen und ist darum
früherer Zeit in zahlreichen, die verschiedensten Dimensionen zei
genden Exemplaren erstellt, sowie nach Konstruktion und Gebrauch
vielfach abgehandelt worden ,l . — Dass es auch sonst zu allen Zeiten
nicht an Versuchen fehlte, durch drehbare Scheiben, Netze und
Konstruktionen die Berechnung der Beobachtungen, wenn auch auf
Kosten der Genauigkeit, zu umgehen, ist schon früher wiederholt
teils angedeutet, teils mit Beispielen belegt worden e .
Zu :*€»<): n. Dass Hipparch das Plauisphärium wirklich erfand und aus
führte, ist wohl sicher, da sich in „Synesius (Cyrene 375 — Ptolemais 430?;
Schüler der Hypatia, Bischof zu Ptolemais), Sermo de dono Astrolabii ad
Paeonium (Opera iuterpr. D. Petavio. Paris 1631, p. 306—12)“ die Stelle findet:
„Dunkel hatte es der sehr ehrwürdige Hipparchos angedeutet und sich zuerst