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— Die Bestimmung aus grössten Höhen. —
81
Führt man nun A<p als Verbesserung der angenommenen Polhöhe und Az als
Verbesserung des Zenitpunktes im Sinne der bei der Ost-Lage vom Zenit gegen
Süd laufenden Teilung ein, so erhält man nach 169, wenn das obere Zeichen
sich ebenfalls auf Kreis-Ost bezieht und u die Refraktionskonstante bezeichnet,
Stern
Ô
Kreis
lage
z'
Tg z'
B
R
W
W
o Tiere.
46°
35'
33"
0
o n
47'
38"
0,014
311"
301"
10"
u Scorp.
— 26
10
33
w
73
29
30
3,372
57
68
—11
A Drac.
69
l
21
0
— 21
38
2
— 0,397
319
323
— 4
1, Here.
39
8
47
w
8
13
30
0,144
257
251
6
k Oph.
9
33
29
0
37
48
50
0,776
259
257
2
■>; Oph.
— 15
34
47
w
62
55
20
1,955
153
149
4
£ Drac.
65
51
43
0
— 18
28
15
— 0,334
328
320
8
0 Oph.
— 24
52
56
w
72
12
25
3,115
89
83
6
ß Draß.
52
23
32
0
— 5
0
40
— 0,087
292
306
— 14
i Here.
46
4
23
w
1
17
40
0,023
243
258
— 15
y Drac.
72
12
37
0
— 24
49
7
— 0,462
330
327
3
v Oph.
— 9
45
18
w
57
6
15
1,564
177
172
5
die Bedingungsgleichung
Aff ± Az — « • Tg z' = B WO B = â -f z' — q>‘ 1
kann nun diese für jede Beobachtung aufschreiben, wobei sich die in die Tafel
eingeschriebenen Werte von B ergeben, — erhält daraus für Aq>, Az und a
die Normalgleichungen
12 • A<p — 9,665 • « = 2815 12 • Az + 10,645 • « = 863
9,665 • « — 10,645 - Az — 28,400 • « = 874
aus diesen
« = 56 ',65 Az = 21" A (¡p = 4' 40" <p = 47° 22' 40"
und, die erhaltenen Werte links in die 1 einführend, die in die Tafel ein
geschriebenen R, sowie die Differenzen B — R, deren mittlerer Wert + 8",4 zu
nächst als durchschnittlicher Messungsfehler einer Zenitdistanz aufzufassen ist. —
b. Wie Pühler (170) als einer der ersten zu nennen war, der die Methode der
grössten Höhen überhaupt ernstlich anwandte, so ist unzweifelhaft Jean Chappe
d’Auteroche (Mauriac in Auvergne 1722 — San Joseph in Kalifornien 1769; Oheim
der Chappe in 158; Abbé und Akad. Paris) als einer der ersten zu erwähnen,
welcher von ihr (natürlich abgesehen von der Rechnungsmethode) in dieser
vervollkommneten Weise Gebrauch machte, indem er 1769 in Kalifornien zur
Bestimmung der Polhöhe mit einem im Meridiane aufgestellten dreifiissigen
Quadranten von Canivet, der mutmasslich auf 5' geteilt war und für die
kleinern Teile eine mikrometrische Vorrichtung besass, Culminationshöhen von
Sternen abwechselnd bei Limbus West und Limbus Ost mass; vgl. seine „Voyage
en Californie pour l’observation du passage de Vénus. Paris 1772 in 4.“
36«. Die Bestimmung aus Circum-Meridianhölien. —
Anstatt ausschliesslich die Höhe eines Sternes bei seinem Durch
gänge durch den Meridian zu messen, kann man diese Operation
Wolf, Handbuch der Astronomie. II. 6