Full text: Theorie der Instrumente und Messungen (3. Halbbd.)

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— Die absoluten Messungen. — 
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„A new and accurate method of fiudiiig a ship’s position at sea by projection 
on Mercator’s chart. Boston 1843 in 8. (2. ed. 1845)“ verweisend, teils auf 
die einfache Behandlung in „Chauvenet, Manual of astronomy (I 424—29)“ und 
die erwähnten nautischen Specialwerke. 
30!). Die Horrebow-Talcott’sclie Methode. — Verfügt 
inan über ein Fernrohr, das sich um eine vertikale Axe drehen 
lässt, ferner einen zum Horizontalfaden messbar verschiebbaren 
Parallelfaden besitzt, und wählt zwei zenitale, sich in Rektascension 
wenig unterscheidende Sterne aus, deren Deklinationsmittel nahe 
der Polhöhe entspricht, — stellt nun, vorausgesetzt, der südliche 
Stern habe die kleinere Rektascension, den Horizontalfaden auf 
diesen bei seiner Culmination ein, — dreht sodann das Instrument, 
ohne die Höhenlage des Fernrohrs zu verändern, nach Norden, — 
wartet nunmehr die Culmination des zweiten Sternes ab, — und 
stellt während derselben den beweglichen Faden auf ihn ein, so 
kann man, wie schon Pet. Horrebow lehrte und seither A. Talcott 
neuerdings hervorhob, ohne eines geteilten Kreises zu bedürfen, 
eine brauchbare Polhöhenbestimmung erhalten, indem man das 
Deklinationsmittel der beiden Sterne um die halbe Bewegung des 
Fadens vermehrt a . 
Zu 3<>9: a. Bezeichnet <p die Polkölie, d die Deklination eines Sternes, 
z seine an einer von Nord über Zenit nach Süd laufenden Teilung abgelesene 
Zenitdistanz, Az den im Sinne der Teilung gezählten Abstand des wahren 
Zenitpunktes von dem benutzten, b die im gleichen Sinne gezählte Biegung, 
und endlich r die Refraktion, so hat man für einen südlich culminierenden 
und für einen nördlich culminierenden Stern, wenn vor seiner Beobachtung 
das Fernrohr um 180° gedreht wird, 
wo das Glied ‘/ 2 (z, — z 2 ) offenbar mit der Hälfte des bei der oben beschriebe 
nen Beobachtungsweise gefundenen Abstandes m der beiden Faden überein 
stimmt. Besitzt das Fernrohr an seinem Okularende einen Aufsuchekreis mit 
einer etwas empfindlichen Libelle, so ergiebt die halbe Differenz 1 der an ihr 
vor und nach der Drehung gemachten Ablesungen einen brauchbaren Wert 
für V* (Az, — Azj), Ferner darf die Refraktion bei Anwendung zenitaler 
Sterne, zumal nur der Refraktionsunterschied in Rechnung fällt, der Tangente 
der Zenitdistanz proportional gesetzt werden, so dass, wenn « die mittlere 
Refraktionskonstante und z die mittlere Zenitdistanz bezeichnet, 
V* ( r i — r i) = V* «(Tg z, — Tg z 2 ) ;=;«'• m wo «' = « • Se ä z • Si 1“ 
ist, und sich nach Bessel die Werte 
z = 0° 5 u 10« 15° 20° 
«' = 0",0168 0'\01G9 0",0173 0",01S0 0",0190 
Stern 
<P — d, = z l — Az, + r, — b. 
1 
d 2 — (f == z 2 — Azj + r 2 — b 2 
folglich aus Kombination dieser beiden Gleichungen 
9 _ ~ d i + z, — z 2 _ Az, — Az 2 _j_ r, — r 2 _ b, — b, 
3
	        
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