Full text: Theorie der Instrumente und Messungen (3. Halbbd.)

92 — Die absoluten Messungen. — 371 
J. Baeyer, Über den Einfluss der lokalen Lothablenkungen auf geodätische 
Operationen (A. N. 87 von 1825), — H. Denzler, Die Ablenkung des Senk 
lothes durch die Gebirge (Jahrbuch S. A. CI. 1866), — Fil. Keller, Ricerche 
sull’ attrazione delle montagne. Roma 1872 in 8., — Robert v. Sterneck (Prag 
1839 geb.; Oberstl. und Dir. Obs. mil. topogr. Inst. Wien), Über die Änderungen 
der Refractionsconstanteu und Störungen der Richtung der Lothlinie im Ge 
birge. Wien 1879 in 8. (Auch mehrere spätere Abh. in Mitth. des k. k. milit. 
geogr. Inst.), — F. R. Helmert, Lothabweichungen: Formeln und Tafeln. Berlin 
1886 in 4., und: Bericht über Lothabweiclmngen (Verh. in Nizza 1887), — etc. 
Auf den schon von C. A. Peters (A. N. 507 von 1845) und andern in Be 
tracht gezogenen und dann namentlich auch von A. Gaillot (Bull. astr. 1884) 
berechneten, im Maximum auf 0",0174 ansteigenden Einfluss der Mondanziehung 
glaube ich hier nicht näher eintreten zu sollen, da mir solche Untersuchungen 
mehr theoretischen Wert als praktische Bedeutung zu haben scheinen. 
39*4. Die altern Methoden zur Bestimmung der Stern- 
coordinaten. — Während die alten Chinesen die gegenseitige Lage 
der Gestirne zunächst aus Beobachtungen ihrer Culminationen be 
stimmt zu haben scheinen “, so hielten sich dagegen die Chaldäer 
und die filtern Griechen dafür vorzugsweise an die Auf- und Unter 
gänge l \ und erst weit später, möglicherweise durch Timocharis und 
Aristyll, vielleicht aber auch erst durch Hipparch, kamen absolute 
Bestimmungen durch Coordinaten und die bereits (198 u. f.) er 
wähnten Methoden zu deren Bestimmung in Gebrauch c . Diese 
letztem Verfahren, bei welchen die alsbald (386) zu besprechende 
Armillarsphäre eine Hauptrolle spielte, wurden dann anfänglich im 
Abendlande ebenfalls beibehalten, wenn auch mit dem Bestreben, 
die praktische Ausführung derselben etwas zu verbessern d . 
Xu '37 2: a. Die Chinesen hatten sich namentlich, vgl. „J. B. Biot, Etudes 
sur l’astronomie indienne et sur l’astronomie chiuoise. Paris 1862 in 8.“, schon 
frühe 28 am Umkreise des Himmels verteilte Sterne ausgewählt, deren Cul- 
minationszeiten sie, mutmasslich mit Hilfe von Wasseruhren, immer und immer 
wieder mit einander verglichen. Sie dienten ihnen als Fixpunkte, an welche 
sie sodann die übrigen Gestirne, namentlich auch die Wandelsterne, anschlossen, 
und so z. B. die Umlanfszeiten der letztem ableiteten. — b. So suchte z. B. 
Eudoxus die Sterne im Wendekreise des Krebses dadurch zu erhalten, dass 
er, vgl. „Ideler, Über Eudoxus (Berl. Abh. 1828 und 1830)", an dem Tage, wo 
ihm der kürzeste Schatten am Gnomone den Eintritt des Sommersolstitiums 
anzeigte, sich die Punkte des Horizontes anmerkte, in welchen die Sonne auf- 
und unterging und dann Nachts beobachtete, welche Sterne an diesen Stellen 
den Horizont schnitten. Anderseits war seit Autolykus bekannt, dass derjenige 
Zwölftel der Ekliptik, in dessen Mitte die Sonne steht, jeweilen unsichtbar 
bleibt, und man hatte daher bloss von Monat zu Monat auf die Sterne zu 
achten, welche eine Stunde nach Untergang der Sonne in der Gegend standen, 
wo sie durch den Horizont gegangen war, um die Ekliptik im Groben in ihre 
zwölf Zeichen zu teilen, und so Anhaltspunkte für die Längen der Sterne zu 
erhalten, — nur wurden letztere, gegenüber der spätem Übung die Kardinal 
punkte in den Anfang der Zeichen zu legen, um ein halbes Zeichen zu gross,
	        
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