Full text: Anthracengruppe, Phenole, Chinone, Ketone, Aldehyde (1. Heft)

Vorwort. 
Im Laufe der letzten Jahre wurden im chemischen Laboratorium 
der hiesigen polytechnischen Schule wiederholt mikrochemische Methoden 
bei der Untersuchung organischer Verbindungen in Anwendung ge 
bracht, durchweg mit so gutem Erfolg, dafs die Versuchung nahe 
lag, dem Mikroskop auch auf dem Gebiet der Analyse organischer 
Verbindungen dauernde und ausgedehnte Anwendung zu schaffen. 
Auf Antrieb mehrerer Studierenden, welche die Vorzüge mikro 
chemischer Methoden schätzen gelernt hatten und im Vertrauen auf 
die hilfsbereite Unterstützung meines Kollegen Hoogewerff habe ich 
das Bedenken, mich auf ein so weites und mir bis dahin ziemlich 
fern liegendes Arbeitsfeld zu wagen, hintangesetzt und mich seit andert 
halb Jahren mit wachsendem Interesse bemüht, die Angaben in den 
einschlägigen Werken von Barfoed, Vortmann, A. H. Allen und in der 
Zeitschr. f. anal. Chemie auf ihre Brauchbarkeit für mikrochemische 
Anwendung zu prüfen, und wo es nötig schien, Abänderungen und 
neue Reaktionen zu suchen. 
Sehr bald ergab sich, dafs die Anforderungen an die Empfind 
lichkeit der Reaktionen nicht entfernt so weit zu treiben sind, wie 
bei anorganischen Verbindungen. Man darf nicht daran denken, mit 
Millionteilen des Milligramms arbeiten zu wollen und wird sich bis 
weilen zufrieden geben müssen, wenn man mit Zehnteln des Milli 
gramms zum Ziel kommt. Andererseits zeigte sich eine Fülle von 
merkwürdigen optischen Eigenschaften, welche Gelegenheit boten, um 
ständliche Trennungsmethoden fahren zu lassen, und die Ersparnis an 
Zeit und Arbeit, welche von Anfang an die mikrochemische Analyse 
in vorteilhafter Weise ausgezeichnet hat, in überraschender Weise zur 
Geltung zu bringen. Als Beispiel mag die Erkennung von Phenolen 
mit Hilfe zusammengesetzter Chinhydrone (S. 35, 52) und die in einem 
späteren Abschnitt zu besprechende Unterscheidung von Antipyrin,
	        
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