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I. Kohlenwasserstoffe der Anthracengruppe.
thren, Paraffin und Pyren in beträchtlicher Menge, von Anthraeen
nimmt es nur 0,9, von Carbazol 0,5, von Chrysen 0,24°/ 0 auf. In
100 T. Alkohol lösen sich 5,3 Naphtalen, 2,62 Phenanthren, 1,37 Pyren,
0,92 Carbazol. Fluoren und Paraffin werden in erheblicher Menge
gelöst, von Chrysen dagegen nur 0,1, von Anthraeen nur 0,076°/ 0 .
Eisessig ist ein gutes Lösungsmittel für Pyren, Carbazol und Akridin,
auch läfst sich Phenanthren aus diesem Lösungsmittel umkrystallisieren,
dagegen werden Anthraeen und Chrysen nur in geringer Menge auf
genommen und Paraffin ist in Essigsäure fast unlöslich.
Von anderen Reagentien sind zu erwähnen: Schwefelsäure oder
Salzsäure, zum Ausziehen von Akridin; Mischungen von Chrom
säure mit Schwefelsäure und Essigsäure, durch welche die Kohlen
wasserstoffe zu Chinonen oxydiert werden; endlich Salpetersäure,
welche bald oxydierend, bald nitrierend wirkt. Anhaltendes Erwärmen,
mit einer Mischung von Chromsäure und Schwefelsäure, ver
wandelt alle oben genannten Substanzen, mit Ausnahme des Anthra-
chinons in leicht lösliche Oxydationsprodukte (Chinonsulfonsäuren,
Phtalsäure). Durch Zusatz von Essigsäure kann die oxydierende
Wirkung gemäfsigt werden. In Essigsäure gelöste Chromsäure zeigt
bei gewöhnlicher Temperatur nur gegen Carbazol und Pyren sofortige
Wirkung, bei dem Erwärmen mit der Lösung werden auch Chrysen,
Phenanthren und Anthraeen mehr oder weniger schnell oxydiert; dabei
werden feinkrystallinische rote oder gelbe Chinone gebildet. — Sal
petersäure greift zuerst das Carbazol an, dasselbe dunkelgrün färbend.
Phenanthren verwandelt sich in heifser verdünnter Salpetersäure in
gelbe Tropfen, bei länger anhaltender Einwirkung von konzentrierter
Säure entstehen gelbe Nadeln von Nitrophenanthrenchinon. Anthraeen
und Pyren werden nur von heifser konzentrierter Säure angegriffen,
sie liefern spärliche Nadeln und Haare. Chrysen wird in konzentrierter
heifser Säure gelb, ohne Krystallnadeln zu liefern. Paraffin erleidet
keine sichtbare Veränderung. Naphtalen giebt gelbe Tropfen, die
durch Ammoniak dunkelgelb gefärbt und teilweise gelöst werden, bei
längerer Einwirkung des Oxydationsmittels entsteht farblose leicht
lösliche Phtalsäure.
2. Sublimation. Für fraktionierte Sublimation von Kohlen
wasserstoffen leistet eine dünne Glasplatte bessere Dienste als ein
Glimmerplättchen oder Platinspatel. Man erhält auf dem Glase eine
langsamere und zugleich besser lokalisierte Erhitzung. Von dünnen