Sublimation.
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Objektträgern hat man kein Springen zu befürchten, wenn man das
Erhitzen in der Nahe einer Ecke vornimmt, etwa 8 mm von dieser
entfernt. Einige Milligramme der Probe werden in einem Wasser
tröpfchen verteilt, das etwa 6 mm von einer Ecke entfernt ist, und
bei gelinder Wärme getrocknet. Hiernach wird das Glas, etwa 2 mm
hinter der Probe über einem Flämmchen von 10 mm Höhe erhitzt
und ein zweiter Objektträger so darüber gehalten, dafs er sich mit
einer Ecke darauf stützt und mit seiner Unterfläche etwa 2 mm von
der Probe entfernt ist. Sobald sich Dämpfe zeigen und ein Beschlag
an dem oberen Objektträger sichtbar wird, entfernt man die Probe
von der Flamme, um das Anwachsen des Beschlages abzuwarten und
denselben, je nach Umständen, durch nochmaliges Erwärmen zu ver
stärken oder ihn zur Untersuchung beiseite zu legen und auf anderen
Objektträgern einen zweiten und dritten Beschlag herzustellen. Im
allgemeinen lasse man die Beschläge in der Mitte undurchsichtig weifs
oder gelblich werden, sie sind dann an den Rändern in durchgehendem
Licht gut abzusuchen und erfordern nicht allzugrosse Tropfen von
Lösungsmitteln. Dicke Beschläge sind nicht unbedingt verwerflich;
für Phenanthren sind sie sehr charakteristisch, und von Anthracen
erhält man damit ausgezeichnet schöne Präparate, sie erfordern in
dessen für die mikroskopische Besichtigung besonders helles Licht
und bei der Behandlung mit Lösungsmitteln viel Aufmerksamkeit und
eine geübte Hand. — Um auch dünne Beschläge gut krystallisiert
zu erhalten, hat man darauf zu achten, dafs die auffangenden Objekt
träger nicht zu kalt, und vor allen Dingen nicht mit Feuchtigkeit
beschlagen sein dürfen. Andererseits hat man bei vorherigem An
wärmen derselben mit dem Schmelzpunkt der zu sublimierenden Sub
stanz zu rechnen. Anthracen und Chrysen setzen sich niemals in
Tropfenform ab, während Phenanthren und noch mehr Gemenge von
Phenanthren und Naphtalen auf warmen Objektträgern Tröpfchen
bilden, die vielfach untereinander verfliefsen.
3. Behandlung mit Lösungsmitteln. Bei gewöhnlicher Tem
peratur machen kleine Tropfen von Benzen wenig Schwierigkeit,
während Alkohol und Essigsäure stets das Bestreben haben, sich aus
zubreiten und mit zahlreichen zungenförmigen Fortsätzen über den
Objektträger zu kriechen. Man kann einige Abhilfe schaffen, indem
man einen Platindraht oder ein spitziges Glasstäbchen in die Mitte
des Tropfens bringt. Das Übel wird durch Erwärmen verschlimmert.
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