Full text: Anthracengruppe, Phenole, Chinone, Ketone, Aldehyde (1. Heft)

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I. Kohlenwasserstoffe der Anthracengruppe. 
Fig. 1. Naphtalen, aus Alkohol 
krystallisiert. 60 : 1. 
man schön ausgebildete Rauten und Sechsecke (120—200 ¡u), mit 
einem Auslöschungswinkel von 40° (zu oo P). Durch vorsichtig ge 
leitete Destillation mit Wasser erhält man 
X-förmig verwachsene irisierende Blättchen 
(200 /<), der gröfste Teil des Naphtalens 
findet sich als geflossener Überzug im Halse 
des Destilliergefäfses. 1 ) 
6. Nach dem Naphtalen sublimieren Car- 
bazol (C 12 H 9 N) und Phenanthren. In dünnen 
Beschlägen erscheint Carbazol in Gestalt von 
Nadeln (30—40,«), die man auch aus Lösungen 
in Alkohol erhält. In dicken Beschlägen 
und in Krystallisationen aus Benzen und aus Essigsäure findet man 
irisierende Blättchen, die zu sternförmigen Drusen (50 — 70 /n) ver 
wachsen sind. Beide Formen sind von kleinen Krystallen von Phenan 
thren nicht zu unterscheiden. In konzentrierter Schwefelsäure löst es 
sich mit gelblicher Farbe, die Lösung liefert keine brauchbaren Kry- 
stalle. Vor allem charakteristisch ist die grüne Färbung, welche Sal 
petersäure und andere Oxydationsmittel (Chromsäure, Kaliumperman 
ganat) in dieser Lösung und auch an festem Carbazol hervorbringen. 
Die Färbung beginnt mit intensivem Blaugrün, sie geht allmählich 
in Grasgrün, Bräunlichgrün und schliefslich in Gelbbraun über. Aus 
einer Lösung von Carbazol in Essigsäure fällt Chromsäure einen 
J ) Aeenaphten (C 12 H 10 ) destilliert mit Wasser weniger leicht über als 
Naphtalen, in Schüppchen und geflossenen Klümpchen von 60—80 fx. Lösungen 
in Chloroform und in Essigsäure lassen Nadeln (80—100 fx) und strahlige 
Aggregate zurück. Wird die Lösung in Essigsäure mit Chromsäure und 
Schwefelsäure versetzt, so entsteht kein Chinon, sondern Naphtalendicarbon- 
säure, in farblosen Nadeln krystallisierend. Gleichzeitig entstandenes Naphto- 
chinon wird am besten, nach Entfernung des gröfsten Teils der Chromsäure, 
mittelst Hydrochinon aufgesucht. Man erhält schön blaue dichroitische Den 
driten von gemischten Chinhydronen (29, c, Anm.). 
Fluoren (C 13 H 10 ) destilliert spärlich mit Wasserdämpfen, in stark licht 
brechenden Körnchen, die auf dem Wasser ein unregelmäfsiges Netzwerk dar 
stellen. In Sublimaten bildet es Körner und irisierende Blättchen (60—100/z), 
oft auf der Kante stehend. Aus Alkohol und aus Essigsäure erhält man Eis 
blumen, aus dünnen Rauten aufgebaut. Die violette Fluorescenz ist recht 
schwach. Durch Oxydation mit Chromsäure erhält man lanzettförmige Blätter 
(150 /x) von Diphenylenketon, die unter 100° schmelzen. Gleichzeitig ent 
standenes Phenanthrenchinon gelangt viel früher zur Abscheidung.
	        
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