Full text: Anthracengruppe, Phenole, Chinone, Ketone, Aldehyde (1. Heft)

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I. Kohlenwasserstoffe der Anthracengruppe. 
verunreinigten Proben haarähnlich, leicht gekrümmt. Ihre Doppel 
brechung ist so viel stärker als die des Anthracens, dafs auch die 
dünnsten Haare lebhaft polarisieren. 
9. Pyren (C 16 H 10 ) sublimiert grofsenteils mit Anthracen, oft 
noch von ein wenig Phenanthren begleitet. Der Rest findet sich, mit 
Chrysen gemengt, in dem letzten Sublimat. Das Pyren bleibt in den 
Sublimaten meistens versteckt, es bildet nur ausnahmsweise gut be- 
Fig. 7 . Pyren, aus Alkohol kry- =66°. Aus Benzen erhält man selten rings- 
staihsiert. бол. um ausgebildete Krystalle; meistens entsteht 
ein Gitterwerk mit Winkeln von 90° und 65°, auf welchem kleine 
Dreiecke verstreut sind, ein Bild, das für Pyren recht charakteristisch 
ist. Essigsäure giebt sowohl die Rauten als das Gitterwerk; sie ist 
schwieriger zu behandeln als Benzen, dafür bietet sie den Vorteil, 
das Pyren als Chinon abscheiden zu können. Es wird ebenso leicht 
oxydiert wie Carbazol. Setzt man zu der Lösung in Essigsäure ein 
wenig Chromsäure, so scheidet sich sogleich ein brauner flockiger 
Niederschlag ab, der aus wmzigen verfilzten Nüdelchen besteht. 
Wahrscheinlich eine Chromiverbindung des Pyrenchinons. *) 
10. Nachdem die letzten Sublimate wiederholt mit Alkohol aus 
gezogen sind, bleibt in denselben nur Chrysen (C 1S H l2 ) und Anthracen 
zurück. Die Temperatur, bei welcher Chrysen verflüchtigt wird, ist 
so hoch, dafs durch fraktionierte Sublimation fast vollkommene 
Scheidung von Anthracen zu erreichen ist. Sublimate von Chrysen 
haben ein körnig-krystallinisches Ansehen, welches durch Umkrystalli- 
sieren aus Benzen (auf einem erwärmten Objektträger) nicht erheblich 
verändert wird. Die Krystalle sind im günstigsten Falle rauten 
förmige Blättchen, mit diagonaler Auslöschung, ähnlich denen des 1 
1 ) Mit verdünnter Schwefelsäure und Benzen erhält man aus diesem 
Niederschlage eine gelbe Lösung, welche kleine rotgelbe Prismen zurückläfst. 
grenzte rautenförmige Krystalle. Alkohol 
löst es ziemlich leicht, neben Phenanthren 
und sehr wenig Anthracen, die Lösung giebt 
grofse farblose Rauten und Aggregate von 
schiefwinkligen Blättchen mit paralleler Ver- 
wachsung (60—300 /n), ziemlich stark licht- 
brechend und polarisierend, mit diagonaler 
Auslöschung. Spitzer Winkel der Rauten
	        
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