Full text: Anthracengruppe, Phenole, Chinone, Ketone, Aldehyde (1. Heft)

Phenol. 
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wenig davon auf. Natriumamalgam entzieht ihm das Brom und 
liefert eine alkalische Lösung von Phenol, geeignet für Reaktionen 
mit Diazobenzenverbindungen. Um Id eine Mengen von Phenol in 
diese für die Abscheidung und Erkennung sehr geeignete Verbindung 
überzuführen, bringe man den Probetropfen auf die Mitte eines 
Objektträgers und etwa 10 mm von ihm entfernt ein Tröpfchen kon 
zentrierter Schwefelsäure, welchem man ein wenig Kaliumbromid und 
Kaliumchlorat zusetzt. Die beiden Tropfen werden alsdann mit einem 
kleinen Uhrglase bedeckt und der Säuretropfen gelinde erwärmt. 
Nach einigen Sekunden wird sich auf dem gröfseren Tropfen ein 
weifslicher Anflug zeigen, wenn eine irgend erhebliche Menge von 
Phenol zugegen ist. Will man das Tribromphenol sammeln, so kann 
man die unter dem Überzug befindliche Flüssigkeit mit dem Platin 
draht beiseite ziehen und mit Filtrierpapier absaugen. 
b. Alkalische Lösungen von Phenol werden durch p-Diazo- 
benzensulfonsäure 1 ) lebhaft gelb gefärbt; 
durch Ansäuern mit Essigsäure wird die Farbe 
lichter. Werden jetzt einige Kry stalle von 
Natriumchlorid in die Flüssigkeit gebracht, 
so erfolgt Fällung, zuerst pulverig, lichtgelb, 
später in Gestalt lichtgelber rechtwinkliger 
trüber Täfelchen (30—40 f.i) von Azobenzen- 
phenolsulfonsäure (Sulfanilsäure - azo - phenol, 
Schultz und Julius, Tab. Übers, d. 
künstl. Färbst.). 
c. Mit einer kalt gesättigten 
Lösung von p-Nitrosodimethyl- 
anilinnitrat liefert eine gesättigte 
Lösung von Phenol nach Zusatz 
von Natriumacetat sofort krumm- 
strahlige spinnenähnliche Aggregate 
(200 ¡u) von gelben durchsichtigen 
Blättchen. Verdünntere Lösungen 
o 
bedürfen längere Zeit, liefern dann 
aber auch besser ausgebildete 
Fig. 10. Azobenzenphenolsulfou- 
säure. 130:1. 
Fig. 11. Phenol und p-STitrosodimetbylanilin. 
60:1. 
*) Man bringt ein Körnchen des Reagens in die alkalische Lösung, für 
schnelle Reaktion in wässeriger Lösung ist es besser, das Reagens auf dem 
Objektträger unter Zusatz von Natriumkarbonat in wenig Wasser zu lösen.
	        
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