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II. Phenole.
form am Rande fest, so dafs für sehr kleine Proben die Anwendung
von Essigsäure angezeigt ist. Andererseits erhält man mittelst Ammo
niumkarbonat besser ausgebildete und durch gröfsere Zwischenräume
getrennte Krystalle, von a-Naplitol Spiefse von 3—4 mm, von /i-Naph-
tol gut begrenzte Blättchen von 1—1,5 mm Länge.
b. p-Diazobenzensulfonsäure giebt mit alkalischen Lösungen
der Naphtole empfindliche und charakteristische Reaktionen. Lösungen
von a-Naphtol werden dunkel blutrot
gefärbt, Natriumchlorid bewirkt Entfär
bung unter Abscheidung schmutzigroter
Flocken. Essigsäure hellt die Farbe zu
fahlem Orange auf, Natriumchlorid fällt
alsdann gelbe Nadeln und Sternchen (40 i.i).
Alkalische Lösungen von /ANaphtol werden
Fig. 28. Azobenzen-o:-Naphtolsulfon
säure. 130:1.
färbt.
durch Diazobenzensulfonsäure feuerrot ge-
Essigsäure
Fig. 29. NatriumsalzderAzo-
benzeu-(9-Jiaphtol8ulfon säure.
60:1.
macht die Farbe ein wenig
lichter. Natriumchlorid bewirkt die Ausscheidung
orangeroter Nadeln und Sterne (100 p), die in
angesäuerten Probetropfen trübe und etwas kleiner
(70 ¡u) ausfallen.
c. Mit einem grofsen Übermafs von Natrium
hydroxyd scheiden sich aus einer Lösung von
p-Nitrosodimethylanilinnitrat schwefel
gelbe glitzernde Blättchen ab. Auf Zusatz von
«-Naphtol lösen sie sich zu einer braungelben
Flüssigkeit. Dieselbe Färbung erfolgt mit /i-Naphtol, es scheiden sich
aber alsbald prismatische Krystalle ab, für Schwingungen parallel zur
Längsachse grau, senkrecht zu derselben bräunlichorange. Der Dichrois
mus ist an dünnen Krystallen recht
stark, an den dicksten ist er kaum
wahrzunehmen. Übersättigung mit
Essigsäure bewirkt in der Lösung von
a- Naphtol einen dichten bräunlichen
Niederschlag, in welchem charakte
ristische Krystallgebilde entstehen,
krause Büschel von gebogenen und ge
wundenen Blättchen (200 p), in ver-
Fig. 30. «-Naphtol und p-Nitrosodimethyl- .
aniiin. 60 : 1 . dünnten Lösungen auch einzelne keil-