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II. Phenole.
a-Naphtol achte man vor allem auf die roten Rauten, welche in
kleinerer Zahl die dichroitischen Prismen begleiten. Die Reaktion
verschwindet nach einiger Zeit durch Abdunsten des Chinons. Will
man Präparate bis zum nächsten Tage bewahren, so bedecke man sie
mit Uhrgläschen, an denen ein wenig Chinon haftet. Andererseits
kann man leicht den gröfsten Teil des Chinons durch Erwärmen mit
Wasser verflüchtigen und hiernach das zurückbleibende Xaphtol für
andere Reaktionen (17, c, d) verwenden.
19. Destillation mit Wasser.
Der gesamte Wasserauszug (18) wird mit einem Tröpfchen Essig
säure versetzt in eine kleine Retorte gebracht und nötigenfalls mit
einem Tropfen Wasser nachgespült. Man destilliere langsam bis nahe
zur Trocknis, bringe das Destillat in einem Capillarrohr unter und
destilliere nach Zusatz eines Tropfens Wasser zum Rückstand noch
mals. Das Destillat kann enthalten: Phenol, die Kresole, Thymol
und ein wenig a-Naphtol. Thymol, welches nur ausnahmsweise Vor
kommen wird, kann durch Nitrosieren (14, e) und mit Hilfe von
Diazobenzensulfonsäure gefunden werden, welche einen flockigen bräun
lichen Niederschlag hervorbringt (14, c). Gleichzeitig wird die Gegen
wart von p-Kresol durch Rotfärbung der alkalischen Lösung an
gezeigt (13,b). Um Krystalle zu erhalten, hat man sich vor Übermafs
des Reagens zu hüten. Als Fällungsmittel dient Ammoniumkarbonat
und Natriumchlorid. Ersteres verändert die rote Farbe in fahles Gelb
und bewirkt, wenn viel p-Kresol zugegen ist, Ausscheidung von feinen
gelben Nadeln. Scheiden sich ölige Tropfen ab, so fehlt es an Diazo-
benzensulfonsäure. Aus Lösungen, in welchen m-Kresol vorherrscht,
erhält man spitze Rauten (100—200 /.i). Verdünnte Lösungen er
fordern vorsichtigen Zusatz von Natriumchlorid. Phenol und o-Kresol
sind nicht mit Sicherheit zu erkennen.
Mittelst p-Nitrosodimethylanilin können p-Kresol, m-Kresol, Phenol
und o-Kresol nachgewiesen werden, wenn sie in irgend erheblicher
Menge zugegen sind (12, c, 13, c). Phenol und o-Kresol in Gegenwart
von p-Kresol. Für o-Kresol neben Phenol und m-Kresol, sowie für
Phenol neben m-Kresol versagt das Reagens seinen Dienst. Stark
verdünnte Lösungen der Phenole erfordern langes V arten und geben
nicht immer charakteristische Krystalle. Man bringe sie auf einen
höheren Gehalt, durch konzentrierendes Abdampfen nach Zusatz von