Full text: Anthracengruppe, Phenole, Chinone, Ketone, Aldehyde (1. Heft)

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II. Phenole. 
o-Kresol und m-Kresol zu erkennen, kann man zu Nitrierung durch 
Erwärmen mit Salpetersäure greifen. Man fährt damit fort, bis der 
Abdampfungsrückstand sich vollständig in Wasser löst, verwandelt 
denselben in neutrales Ammoniumsalz und prüft mit Thallonitrat auf 
Pikrinsäure (§ 21, Fig. 36). 
20. Aufsuchung der Di- und Trioxybenzene. 
a. Der Rückstand von der Destillation (19) wird in wenig Wasser 
gelöst zur Klärung auf einen Objektträger gebracht. Der Bodensatz 
kann neben Oxydationsprodukten von Pyrogallol und Phloroglucol 
kleine Mengen von Naphtolen (18) enthalten. Die geklärte Lösung 
wird zu einem flachen Tropfen konzentriert und hiernach der Ver 
dunstung bei gewöhnlicher Temperatur überlassen. Dabei können 
lang prismatische und blättrige Krystalle entstehen. Prismatische 
Krystalle weisen auf Hydrochinon, Phloroglucol und Resorcinol. Am 
leichtesten krystallisiert Hydrochinon. Sind an einer Stelle des 
Randes Prismen in genügender Zahl und Gröfse erschienen, so ziehe 
man die Mutterlauge ein wenig nach der gegenüberliegenden Seite 
und schiebe unter den Objektträger ein Stückchen Holz, so dafs die 
fraglichen Krystalle trocken gelegt werden und die weitere Krystalli- 
sation getrennt von denselben vor sich geht. Nachdem der Probe 
tropfen bis auf einen kleinen Rest verdunstet ist, bringt man auf die 
mutmafslichen Krystalle von Hydrochinon ein Tröpfchen einer kon 
zentrierten Lösung von Kaliumnitrit und ein Tröpfchen Essigsäure. 
Liegt Hydrochinon vor, so entstehen binnen einer Minute Krystalle 
von Chinhydron (15, e), die leicht an ihrem aufserordentlich starken 
Dichroismus zu erkennen sind. Längeres Abwarten ist zwecklos, da 
sehr bald gelbe und braune Oxydationsprodukte von Chinon entstehen. 
Phloroglucol ist am einfachsten und sichersten durch die Färbung 
nachzuweisen, welche es auf Holz hervorbringt (16, e, 5). Resorcinol 
krystallisiert schwierig, ebenso wird man nicht leicht die blättrig 
schuppige Krystallisation von Catechol erhalten, und noch seltener 
die gezackten Blättchen von Pyrogallol. Resorcinol kann mittelst 
Kaliumnitrit und Ferrichlorid (15, e) gefunden werden, im Notfall 
durch Umwandlung in Phtale'in (15, f). Von hier ab wird die Auf 
gabe sehr schwierig, und doch gehören Mischungen von Catechol und 
Pyrogallol zu den häufig vorkommenden. 
b. Hier leisten die Reaktionen mit Chinonen vorzügliche Dienste.
	        
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