Full text: Anthracengruppe, Phenole, Chinone, Ketone, Aldehyde (1. Heft)

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III. Nitroverbindungen. 
ständig gelöst wird, so sind Phenol und m-Kresol in Trinitroverbin- 
dungen, die beiden anderen Kresole in Dinitroverbindungen verwandelt. 
Zu vorläufiger Orientierung werden sie in einem Ubermais von 
Ammoniak gelöst und die Lösungen freiwilliger Verdunstung über 
lassen. Trinitrophenol (C 6 H 2 (N0 2 ) 3 - OH) liefert ein Ammoniumsalz 
von ausgezeichneter Krystalli- 
sationsfäbigkeit. Es bildet 
meistens schiefwinklige Kry- 
stallskelette, die aus dünnen 
hellgelben Stäben zusammen 
gesetzt sind, oft 1,5 cm lang. 
Das Ammoniumsalz des Tri- 
nitro-m-Kresols (C (i H (NO,) 8 - 
CH $ - OH) tritt als Büschel 
von gelben wenig verästelten 
Nadeln auf. Die Dinitro 
verbindungen von o- und p- 
Kresol liefern Ammoniumsalze von geringer Krystallisationsfähigkeit, 
dieselben erscheinen als orangefarbene Körner und Warzen. Behufs 
weiterer Prüfung werden die Ammoniumsalze in Wasser gelöst und 
die Nitroplienole durch Zusatz von Thallonitrat zu der warmen Lösung 
als gut krystallisierende schwer 
lösliche Thallosalze abgeschieden. 
Man erhält ähnliche Formen wie 
mit Ammoniak, aber weit stärkeren 
Farbenkontrast. Zuerst erscheinen 
lichtgelbe Stäbe und Gitter von 
Thallopikrat, dann folgen orange 
gelbe Körner und Rosetten der 
Thalloverbindung des Dinitro-o- 
Kresols und mehr ins Rote ziehende 
Rosetten, welche Dinitro-p-Kresol 
enthalten, zuletzt lichtgelbe Haare 
und Nadeln von Thallotrinitro-m-Kresolat, die in Gegenwart der vor 
genannten schwer zu deutlicher Ausbildung zu bringen sind. l ) 
*) Nitrosalicylsäure, die von Farbe der Pikrinsäure gleicht, krystallisiert 
in kurzen Tafeln und giebt mit Ammoniak und mit Thallosalzen kurze bl aisgelbe
	        
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