Full text: Anthracengruppe, Phenole, Chinone, Ketone, Aldehyde (1. Heft)

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IV. Chinone, Ketone, Aldehyde der aromat. Reihe 
von breiigem Natriumamalgam auf das Probetröpfchen, grofs genug, 
um dasselbe völlig zu bedecken, und füge einen kleinen Tropfen 
Alkohol zu. Ist ziemlich viel Nitrobenzen zugegen, so zeigt sich 
vorübergehend eine rotbraune Färbung und das Amalgam erhält einen 
gelben Überzug. Man fügt nun in kurzen Zwischenräumen zwei oder 
drei kleine Tröpfchen Salzsäure zu und kann nach l 1 /^,—2 Minuten, 
wenn das Gelb verschwunden ist, die Reduktion als beendigt ansehen. 
Man läfst alsdann das inzwischen verflüssigte Amalgam zur Seite 
laufen, spült es mit einem Tropfen Alkohol ab und verdampft die 
gesamte alkoholische Flüssigkeit zur Trocknis. Der Rückstand wird 
mit Wasser ausgezogen und in dem eingeengten Wasserauszuge das 
Anilin als Jodoplatinat zur Krystallisation gebracht. Zu dem Ende 
wird Natriumjodid zugesetzt und so wenig Platinichlorid, dafs von 
dem Natriumjodid ein beträchtliches Übermafs bleibt, welches die 
Ausscheidung von Platinijodid verhütet. Gelindes Erwärmen bewirkt 
starke Rötung des Probetropfens und am Rande Abscheidung schwärz 
lichroter, bei gröfserer Dicke schwarzer Nadeln (150—300 u) von 
Anilinjodoplatinat. Nach einigen Minuten kommen sie auch im Innern 
des Tropfens zum Vorschein, zu unregelmäfsigen Sternen gruppiert, 
unter Entfärbung der Flüssigkeit. Die Reaktion empfiehlt sich durch 
Empfindlichkeit und schnelle Ausführung, überdies macht sie es mög 
lich, durch Vergleichung mit Präparaten der .Todoplatinate von Toluidin 
und Xylidin, Nitrobenzen von Nitrotoluen und Nitroxylen zu unter 
scheiden. 
IY. Chinone, Ketone, Aldehyde der aromat. Reihe. 
1. Chinone. 
25. Allgemeine Bemerkungen. 
Die Chinone, als deren typischer Vertreter das Benzochinon, 
C (i H 4 0 2 , gelten kann, sind Oxydationsprodukte von aromatischen 
Kohlenwasserstoffen oder der entsprechenden primären Amine, durch 
Erwärmen derselben mit Manganperoxyd und Schwefelsäure oder mit 
Chromsäure und Essigsäure darzustellen. Sie sind in hohem Grade 
krystallisationsfähig, sublimierbar (Benzochinon läfst sich leicht mit 
Wasserdämpfen überdestillieren), schwer löslich oder unlöslich in 
Wasser, löslich in Alkohol, Benzen, Essigsäure und besonders leicht
	        
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